Töpferei Embrach

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8424 Embrach,
Schweiz

Veröffentlicht am 25. Mai 2016
Strut Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Alte Rheinstrasse 87, 8424 Embrach, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
06.2015
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
74
Grundstücksfläche
9943 m²
Geschossfläche
15'601 m²
Nutzfläche
13'637 m²
Gebäudevolumen
50'509 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
28,0 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
6
Parkplätze
85

Beschreibung

TÖPFEREI EMBRACH - AREALENTWICKLUNG MIT MASS

Eine stillgelegte Fabrikanlage mit ihren spezifischen und stimmigen Qualitäten war der Ausgangspunkt der Arealentwicklung. Der bestehende Kopfbau mit seinem markanten Turmaufbau als ältester Bauzeuge des Quartiers wurde als Nukleus wiederbelebt, bildet die Siedlungsadresse und vermittelt zu den umgebenden Wohnbauten.

Die Übernahme des Fussabdruckes der bestehenden Volumen im Zusammenspiel mit der das Areal prägenden Giebeldachstruktur schuf trotz der Neugestaltung eine vertraute Massstäblichkeit innerhalb des Quartiers. Der abgewinkelte Querbau der Produktion wurde durch einen passgenauen Neubau ersetzt, der den zentralen Siedlungsplatz präzise fasst. Die ergänzenden Neubauten, die parallel zur Alten Rheinstrasse gesetzt wurden, stärken den Strassenraum und die Achse zum Dorfkern. Trotz der verdichteten Bebauung bleibt dem Fabrikareal dessen Charme und die grosszügigen Zwischenräume erhalten.

Die verwendete strukturelle Massivbauweise, die sich an den Stirnflächen der Querbauten als Backstein ausgefachte Betonrahmenstruktur manifestiert, lässt sich als Zitat der industriellen Vorgeschichte lesen. Die vorgelagerten Balkontürme aus additiv gefügten Fertigelementen und ihren aus einem Drahtgitter geflochtenen Trennwänden unterstreichen den industriellen Charakter. Sie sind Vermittler bezüglich Massstab und Nutzung beziehungsweise zwischen Hof und Gebäude.

Der zentrale Siedlungshof ist von eminenter Bedeutung. Hier kreuzen sich die Erschliessungswege innerhalb der Anlage mit dem übergeordneten Wegenetz des umliegenden Naturraums und des Wohnquartiers. Der öffentliche Weg aus dem Quartier führt über den Hof durch das Winkelgebäude hindurch zum Wildbachtäli. Der grosszügige mit schirmförmig geschnittenen Linden bespielte Platz dient der Adressbildung innerhalb der Siedlung, stärkt das Zugehörigkeitsgefühl und ist räumliches Zentrum für den individuellen Austausch der Bewohner untereinander.

Die Siedlung schöpft ihre Kraft aus der Reduktion der einzelnen Bauelemente. Die repetitive Verwendung der gleichen Details für Balkone und Fenster ergeben eine ruhige und gelassene Grundstimmung innerhalb der Anlage und begünstigen eine pragmatische und ökonomische Realisierung. Die Architektur versteht sich als Fortführung der über 100jährigen Bausubstanz des ehemaligen Industriebaus.

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