Müllerhüsli

 
9442 Berneck,
Schweiz

Veröffentlicht am 31. März 2022
Cristuzzi Architektur AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Ensemble Wohnen, Essen Fassade Entrée Küche Badezimmer Treppenhaus Zimmer Terrasse Gasse mit Hauptzugang Kontext

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Städtlistrasse 12, 9442 Berneck, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
08.2021

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
1
Parkplätze
2

Beschreibung

Ersatzneubau eines Wohnhauses am Rande des alten Dorfkerns.

Ausgangslage

Das ehemalige Müllerhüsli steht neben dem Standort einer ehemailgen Mühle am Rand des alten Dorfkerns von Berneck. Der gestrickte Holzbau aus dem 19. Jahrhundert war baulich in einem schlechten Zustand und durch zahlreiche Umbauten und spätere Erweiterungen verunstaltet. Als Teil eines örtlichen Ensembles und in direkter Nachbarschaft zum mehrere Jahrhunderte alten Guldihaus steht das Haus im Ortsbildschutzgebiet.

Entwurfsidee

Der Charakter des Holzhauses sollte unbedingt erhalten bleiben. Nach Prüfung der verschiednen baulichen Möglichkeiten wurde in Abstimmung mit der Denkmalpfelge ein Ersatzneubau angestrebt. Dieser orientiert sich in seiner Grundstruktur an der traditionellen Raumeinteilung der lokalen Holzhäuser: um eine zentrale Feuerstelle im Wohngeschoss ordnen sich windradartig vier Raumzonen. Gegen Westen öffnet sich der Wohnraum mit einer grosszügigen Öffnung zur offenen Landschaft und bringt, trotz Lochfassade, viel Licht in die Hauptwohnräume. Die Raumstruktur wird direkt in der Holzkonstruktion sichtbar gemacht, z.B. an den Deckenbalken. Holz wird zum bestimmenden Thema, sowohl innen wie aussen. Es verleiht den Wohnräumen eine intime Wärme und lässt das Haus aussen im Laufe der Zeit mit seiner Umgebung verwachsen.

Projektierung

Wie das ursprüngliche Haus steht der Holzbau mit den zwei Wohngeschossen auf einem massiven Sockel, der nach hinten im Hang verschwindet. Er nimmt den seitlichen Haupteingang von der Gasse auf, das Entrée, ein Studio mit separatem Bad sowie die Garage und Nebenräume. Der Sockel in Ortbeton wurde nachträglich sandgestrahlt, um ihm ein monolithisches Erscheinungsbild zu geben. Wände und Dach des Holzbaus wurde mittels vorgefertigter Elemente geplant und konnte so innert weniger Tage errichtet werden. Die Fassade aus unbehandelter Lärche wurde bewusst der Verwitterung überlassen. Auch die Fenster, Fenstereinfassungen und der Dachrand wurden ganz in Holz ausgeführt, wobei Fenster der Nebenräume hinter durchlaufenden Schalungsbrettern verschwinden. Zur Gasse hin wird der einzigartig enge Strassenraum mit einer Art hölzernen Hohlkehle unter dem Vordach gefasst.

192062673