Trotte Feldbach

 
8714 Feldbach,
Schweiz

Veröffentlicht am 21. September 2020
Hinder Kalberer Architekten GmbH Andeas Hinder
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Ostfassade mit Anbau Westfassade Treppenhaus Detail Treppenhaus Loggia 2.OG Wohnung 2:OG Bad 2.OG Querblick Dachgeschoss Küche Maisonette DG Wohngeschoss Anbau Trottenraum Dachgeschoss Fensterergänzung Westfassade

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Seestrasse 2, 8714 Feldbach, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
10.2018

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
6
Geschossfläche
841 m²
Nutzfläche
654 m²
Gebäudevolumen
2554 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
2,8 Mio. CHF
Parkplätze
9

Beschreibung

Um das Bestehen der Gebäude vom denkmalgeschützten Oberhaushof in Feldbach zu gewährleisten, wurde eine neue Nutzung für die Gebäude gesucht. In einer ersten Etappe wurden die Gebäudehüllen saniert. In einem zweiten Schritt baute man in die leer stehende Trotte 6 Wohnungen ein.

Ausgangslage

Der intakte, denkmalgeschützte Hof Oberhaus liegt in Feldbach am Zürichsee und setzt sich aus Haupthaus, Trotte, Waschhaus, Scheune, Hühnerstall, Schopf und Bootshaus zusammen. Seit dem 16. Jahrhundert befindet sich die Anlage im Besitz der Familie Bühler und wurde von dieser bewohnt und bewirtschaftet.

Seit einigen Jahren ist der Hof nicht mehr in Betrieb, die Räumlichkeiten aber sind gefüllt mit einer sauber inventarisierten Sammlung aus Alltagsgegenständen der letzten drei Jahrhunderten. Die Erben suchten nach einer selbsttragenden Lösung, um das Kulturgut zu erhalten.

Entwurfsidee

Der charakteristische, zweigeschossige Trottenraum über die ganze Gebäudelänge wird von den Einbauten aus den 1960-Jahren befreit und bildet mit seiner ursprünglichen Atmosphäre eine stimmige Ergänzung der Hinterlassenschaft.
Die neuen Eingriffe nehmen Rücksicht auf die vorhandene Gebäudestruktur. Analog zum Oberhaus erfolgt die Erschliessung über einen Mittelgang, der das Haus in West- und Ostwohnungen teilt. Die minimal gehaltenen Einbauten stärken im 2.OG die Dreikammerung. Im Dachgeschoss werden die Nebenräume zu einer Möbelwand zusammengefasst und lassen so den liegenden Dachstuhl frei von Innenwänden und in seiner heutigen Form spürbar.

Projektierung

Bestand
Auf Grund der Brandschutz- und Bauphysikanforderungen muss ein Grossteil der bestehenden Struktur verkleidet werden. Um das Haus aber dennoch auch im Innern spürbar zu machen, nicht nur durch die Geometrie, sondern auch durch gealterte Materialien, sollen Dielenbretten und die Tragstruktur wo möglich sichtbar gelassen werden.

Additiver Ausbau
Bewusst wurden für den Innenausbau der Trotte, in Bezug ihrer ursprünglichen Funktion als Wirtschaftsgebäude, funktionale und in der Tradition des Hofes, stets zeitgenössische Materialien verwendet. Da die Tragstruktur bereits durch den eingebauten Ausbau zusätzlich beansprucht wird, sollen leichte Materialaufbauten verwendet werden und man verzichtete gänzlich auf zementgebundene Materialien und Beton.
Die spärliche Befensterung der alten Trottenfassade wurde mit wenigen zusätzlichen Öffnungen ergänzt. Diese zeichnen sich durch eine divergierende, aber artverwandte Konstruktion aus.

192060429