Umbau Chalet Quilucru, Zenggen

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3934 Zeneggen,
Schweiz

Veröffentlicht am 11. Mai 2020
ATELIER BRANDAU CICCARDINI
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Übergang zum Treppenraum und Schlaferaum / Materialisierung Blick vom Dorfplatz Situation Eingangssituation mit neuer Treppe Terrasse mit neuem Belag und Sonnenschutz / geschützter Sitzplatz und Filter zum Innenraum Wohnraum Cheminée und Speicherofen Treppenraum Betontreppe Küche Belichteter Treppenraum / WC auf dem Podest Schlafraum / Materialisierung Schlafraum mit Ausblick / ehemalige Garage Bad mit Fenster zum Schlafraum / Materialisierung Sitzplatz / Fenster zur Treppe

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
03.2019
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
1
Grundstücksfläche
140 m²
Geschossfläche
95 m²
Nutzfläche
82 m²
Gebäudevolumen
300 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
400'000 CHF

Beschreibung

Umbau eines bestehenden Chalets. Transformation der bestehenden Nutzungen, wie Garage und Speicher, zum Wohnen.

Ausgangslage

Das Dörfchen Zeneggen liegt idylisch, auf über 1450 Höhenmetern inmitten der Walliser Alpen. Typische Schweizer Chalets, in Strickbauweise konstruiert, mit teilweise über hundertjähriger Geschichte, prägen das Dorfbild und fügen sich, scheinbar willkürlich, zu einer beschaulichen Nachbarschaft mit kleinen Plätzen und qualitätsvollen Ausblicken zusammen. Das historische Chalet der Bauherrschaft liegt inmitten dieses Microkosmos und wurde im Laufe der Jahre mehrfach umgebaut.

Entwurfsidee

Im Vordergrund der Sanierung stand einerseits der respektvolle Umgang mit der historischen Bausubstanz, aber auch eine wirkungsvolle Kombination mit zeitgemässer Architektursprache.
Das autarke Untergeschoss mit unbenutzter Garage und Lagerraum sollte in die Nutzung eingebunden werden.
Die willkürlichen und künstlichen Materialien der Einbauten, wie Küche, Bad, Wand- und Bodenbeläge, sollten durch klare und logische Fügung mit authentischen und natürlichen Materialien Anwendung finden.

Projektierung

So ist es gelungen, neue und alte Bauteile, wie beispielsweise die alte Holztäferung im Wohnraum mit der neuen, grün geölten 3-Schichtplatte, effektvoll zu einem gemeinsamen Ganzen zu fügen und dem ehrwürdigen Chalet ein frisches aber dennoch selbstverständliches Erscheinungsbild zu verleihen. Der spielerische Umgang mit Farbigkeit und Materialität trägt dazu bei, bestehende und neue Bauteile deutlich ablesbar zu machen. Neue quadratische Fensteröffnungen, mit grün geölten Holzfenstern, sind präzise gesetzt und lassen die einmalige Landschaft Teil des Chalets werden.

Realisierung

Im Inneren des Hauses konnte mit wenigen Grundrissanpassungen die funktionalen Bedürfnisse der Bewohnerin und somit auch der Wohnkomfort, optimiert werden. Eine neue interne Treppe verbindet beide Geschossebenen miteinander, im Sockelgeschoss konnten zwei zusätzliche Zimmer und ein grosszügiges Bad geschaffen werden. Die lichtdurchflutete Wohnebene wurde mit einer neuen Küchenzeile sowie einem Speicherofen ergänzt, der das gesamte Chalet über ein effektives Wärmeleitsystem beheizen kann.
Ökologie und Nachhaltigkeit standen mit dem Einsatz von natürlichen Materialien, wie Lehmputz, Lehmkaseinspachtelboden und geölten Holzverkleidungen im Fokus.

Besonderheiten

-Farbige Fallarmmarkisen spiegeln die bunten Klappläden der Chalets aus der Umgebung.
-Die neu gestaltete Veranda bildet den Zugang zum Chalet und gibt dem Haus ein adäquates Gesicht zum Dorfplatz.
-Eine neue spindelartige Betontreppe verbindet das Obergeschoss mit dem Sockelgeschoss und integriert das Gäste-WC auf dem Podest.
-Die Materialien aus dem Obergeschoss des Strickbaus, Innen geölte Holzschalung, fliessen in den Sockelbau aus Beton, Innen Lehmputz, über.

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