Umnutzung und Aufstockung Albisstrasse

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8038 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 09. April 2024
ERP Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Albisstrasse 152, 8038 Zürich, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
09.2023
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
18
Grundstücksfläche
995 m²
Geschossfläche
2389 m²
Nutzfläche
1830 m²
Gebäudevolumen
5796 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
4,6 Mio. CHF
Parkplätze
12

Beschreibung

Der Bestandsbau aus dem Jahre 1962 an der stark befahrenen Albisstrasse wurde als Bürohaus genutzt. Seine durchlaufenden Fensterbänder stachen typologisch aus dem Gesamtbild der umliegenden Wohnungsbauten heraus. Das Gebäude wurde umgenutzt und durch ERP Architekten um ein Attikageschoss aufgestockt — zusammengefasst entstanden 18 Wohnungen.

Ausgangslage

Die Parzelle wird ostseitig durch die Albisstrasse begrenzt. Die Baulinie verläuft parallel dazu und schreibt eine durchlaufende Fassadenflucht vor. Nördlich schliesst die Nachbarbebauung direkt an. Zwischen der Südfassade des Bestandbaus und dem Nachbargebäude befinden sich ein Grünstreifen und die Einfahrt zur Einstellhalle. Mit der Aufstockung wird das maximal realisierbare Volumen genutzt. Die Hauserschliessung erfolgt wie bisher von der Strasse aus. Mit dem bestehenden Kellergeschoss, einem Erd-, zwei Ober- und einem Attikageschoss fügt sich das Gebäude gut in die Nachbarbebauungen ein.

Entwurfsidee

Die oberirdischen Geschosse werden bis auf die Tragstruktur zurückgebaut. Alle neuen Wände werden, wenn statisch nicht anders nötig, in Leichtbauweise erstellt. Das Attikageschoss wird als Leichtbau in Holz geplant, um wenig zusätzliches Gewicht auf die bestehende Tragstruktur zu bringen. Der kompakte und tiefe Baukörper mit seiner Skelettbauweise ermöglicht eine freie Einteilung der neuen Wohngrundrisse. So können die nötigen Erschliessungsflächen auf ein Minimum, zu Gunsten der Wohn- und Individualräume, reduziert werden. Die Balkonschichten erweitern die Wohnräume, generieren eine hohe Wohnqualität, verschatten zugleich die grossen Fensteröffnungen und tragen zum sommerlichen Wärmeschutz bei. Das Schwergewicht des Wohnungsspiegels liegt nachfragebedingt auf Kleinwohnungen. Alle Wohnungen werden über ein grosszügiges Entrée mit eingebauter Garderobe erschlossen. Die kleineren Wohnungen werden mit je einer Nasszelle ausgebaut, die grösseren Wohnungen (ab 2.5 Zimmern) haben zusätzlich ein separates WC. Jede Wohnung ist mit einem eigenen Waschturm ausgestattet. Mit der räumlich unterschiedlichen Zuordnung von Küche, Essen und Wohnen wird vielfältigen Wohnbedürfnissen entsprochen und ein breites Mieterspektrum angesprochen. Die Zimmergrössen der Individualräume zwischen zwölf und 16 Quadratmeter betonen eine vielseitige und flexible Raumnutzung. Die Wohnungen werden alle kontrolliert gelüftet, so wird den akustischen Anforderungen entlang der Albisstrasse entsprochen.

Projektierung

Die Fassade wird als hinterlüftetes System mit einer vertikalen geschlossenen Fassadenschalung in Leichtbauweise erstellt. Im Bereich der Badezimmerfenster an der Ostfassade werden die Holzlatten mit Abstand verbaut. Die Balkonbrüstungen werden ebenfalls mit einer vertikalen Fassadenschalung ausgeführt, es entsteht ein umlaufendes Band, das sich um das Gebäude zieht und eine horizontale Schichtung andeutet. Im Bereich der Balkone sind die Wandflächen zwischen den raumhohen Fenstern mit glatten Dreischicht-Platten verkleidet. Alle vertikalen Holzoberflächen werden mit einer Schlammfarbe beschichtet. Die Fenster mit ausgewogenen Formaten erscheinen grosszügig und hochwertig. Die grossen Öffnungen werden über elektrisch bedienbare Lamellenstoren verschattet. Die Sitzplätze auf den Balkonen können über Senkrechtmarkisen partiell verschattet werden.

Das Projekt von ERP Architekten wurde für den Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Sabrina Hobi publiziert.

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