Wohnen in einer umgebauten Scheune

 
1741 Cottens,
Schweiz

Veröffentlicht am 11. Dezember 2023
Simon Durand architecte Sàrl
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
01.2022
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Wohnungen
1
Geschossfläche
110 m²

Beschreibung

Der Lausanner Architekt Simon Durand hat die Scheune eines Bauernhofes in Cottens unter Berücksichtigung der historischen Bausubstanz zu einer Wohnung umgebaut. Im Inneren des alten Dachstuhls, in dem keine Linie gerade ist, entfaltet sich eine vollständig verglaste Holzbox. Das Zusammentreffen des historischen Dachstuhls mit der modernen Konstruktion schafft Räume mit unerwarteten Proportionen und wechselnden Lichtverhältnissen, in denen die Vorstellung von innen und aussen zu verschwimmen scheint. Das Programm besteht aus einem klugen Spiel der Struktur in der Struktur. Zwischen dem Alten und dem Neuen entstehen so neue räumliche Zwischenräume.

Ausgangslage

Der Wohnbereich dieses Bauernhauses wurde bereits in den 1980er Jahren vollständig renoviert. In einem Teil des Erdgeschosses der Scheune wurde damals ein Schwimmbad eingerichtet. Die Bauherren dieses zweiten Projektes wollten diese Eingriffe durch die Schaffung einer Wohnung mit einer Wohnfläche von etwa 100 Quadratmetern in der noch unbewohnten Scheune des Hauses ergänzen.

Entwurfsidee

Das ambitionierte Projekt ermöglicht es, das Gebäude zu erhalten, die Merkmale des bestehenden Dachstuhls hervorzuheben und gleichzeitig überraschende Wohnräume zu schaffen, die auf den vorhandenen Volumen basieren.

Projektierung

Die Hauptidee bestand darin, einen isolierten und sehr grosszügig verglasten Kasten zu bauen, der vom bestehenden Dachstuhl losgelöst ist. Er bildet eine zweite, von der bestehenden Scheunenhülle unabhängige innere Haut. Der isolierte Kasten orientiert sich an der Lage des inneren Scheunendecks und lässt auf beiden Seiten grosse, völlig intakte und unbeheizte Räume entstehen. Das Projekt ermöglicht es, die Besonderheiten des Dachstuhls hervorzuheben, insbesondere das Fehlen einer Dachspitze.
Unabhängig von der bestehenden Struktur lässt der Neubau auf beiden Seiten grosse Terrassen entstehen – Zwischenräume, die es zu erobern gilt. Der Raum ist fliessend, wandelbar, öffnet und schliesst sich, je nach Jahreszeit und Nutzung. Die Küche ist mobil und lässt sich verschieben. Die Klappe der Treppe lässt sich herunterklappen. Die Räume sind hinter einer dicken Wand mit Fugenabdeckung verborgen. Das Licht dringt durch die Glasziegel.

Das Projekt von Simon Durand wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Marianne Kürsteiner übersetzt und publiziert.

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

192451871