Wohnhochhaus Papieri

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6330 Cham,
Schweiz

Veröffentlicht am 05. April 2023
HBF HUGGENBERGERFRIES ARCHITEKTEN AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Kontext Papieri-Platz Umgang Wohn-/Essbereich Eingangshalle Fassade Terrasse Wohnraum

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Papieri-Platz 1, 6330 Cham, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
08.2022

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
11 bis 20
Anzahl Kellergeschosse
mehr als 2
Anzahl Wohnungen
46
Grundstücksfläche
8297 m²
Geschossfläche
10'576 m²
Nutzfläche
5541 m²
Gebäudevolumen
32'239 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
43,0 Mio. CHF
Parkplätze
229

Beschreibung

Das Wohnhochhaus mit seiner differenzierten Kunststeinfassade bildet den Auftakt zum ehemaligen Papierfabrikareal. Individuelle Wohnungen entwickeln sich aus einem rationalen System mit wechselseitig zugeordneten überhohen Räumen und vorgelagerten grünen Terrassen mit Aussicht auf See und Alpen.

Ausgangslage

Das Gebäude ist Teil des Papieri Areal in Cham. Aufbauend auf dem Gestaltungsplan für die Umnutzung der ehemaligen Papierfabrik zu einem Wohn- und Geschäftsquartier, bildet das Wohnhochhaus zusammen mit der Parkierung und der Energiezentrale für die Arealversorgung sowohl räumlich wie zeitlich den Auftakt zum neu entwickelten Areal. Die Lage mit Sicht auf Zugersee und Berge bildet die optimale Ausgangslage für die Eigentumswohnungen mit individuellen Anforderungen. Als Gegen-über zum bestehenden Kesselhaus fasst der Neubau den Kesselplatz, welcher als öffentlicher Treffpunkt im Areal dient.

Entwurfsidee

Die rationale und doch sinnliche Struktur führt die Tradition der industriellen Bauten auf dem Areal fort und prägt das Bild des Gebäudes. Eineinhalbgeschossige Räume in der Gebäudemitte werden wechselseitig den nördlichen wie den südlichen Wohnungen zugeschlagen. Der Kern erschliesst pro Halbgeschoss zwei Wohnungen. Diese Neuinterpretation des 4-Spänners ist effizient und ermöglicht trotzdem Vorbereiche mit nur zwei Wohnungszugängen. Schon beim Eintritt in die Wohnungen öffnet sich die Aussicht über die Diagonale. Den Wohnungen vorgelagert ist eine grosszügige Terrasse angeordnet, welche die individuellen Wohnungen zu einer Art gestapelten Einfamilienhäusern mit Blick auf See und Alben machen. Die gestalterisch präsente Struktur des Gebäudes spielt mit dem industriellen Erbe des Areales. Die Fassade auf der zweiten Ebene und das Innere werden im Kontrast dazu als veredelte Ausbauten verstanden. Dank der Balkone mit der grosszügigen Verglasung entsteht ein Maximum an Aussicht bei gleichzeitig hohem Mass an Privatheit, Geborgenheit und optimaler sommerlicher Beschattung. Die Tiefe der Fassadenstruktur mit den unterschiedlichen Einbauten schafft ein reiches Licht- und Schattenspiel. Die helle Struktur der Fassadenelemente kontrastiert mit dem privaten Grün auf den Terrassen. Eine Intarsie aus glasierter Keramik betont die Vertikale der Lisenen. Dank der zurückhaltenden Eleganz ordnet sich das Gebäude ins Ensemble des neuen Wohn- und Arbeitsquartiers des Papieri Areals ein.

Projektierung

Die Beauftragung erfolgte aufgrund eines eingeladenen zweistufigen Projektwettbewerbs der Architekur zusammen mit den zentralen Fachdisziplinen. Die Planung bis zum Bauprojekt erfolgte unter der Leitung der Bauherrschaft (Cham Paper Group AG). Für die bauliche Umsetzung wurde die Projektierung und Ausführung einem TU (Anliker AG) zusammen mit den Planern überbunden. Die gesamte Planung des Gebäudes wurde aufgrund der komplexen Schnittfigur und den hohen technischen Anforderungen, insbesondere im Bereich der Energiezentrale für die Arealversorgung als digitaler Zwilling in 3D und in den wesentlichen Teilen als BIM erstellt.

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