Wohnhochhaus

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8280 Kreuzlingen,
Schweiz

Veröffentlicht am 30. März 2022
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Modell 1:50, Ausschnitt Modell 1:50 Modell 1:50, Ausschnitt Modell 1:50, Ausschnitt Modell 1:33, Kleinwohnungen Modell Kleinwohnung Kompakt Modell Kleinwohnung Durchgestreckt Modell Kleinwohnung Kompakt Modell Kleinwohnung Kompakt Strukturmodell 1:100, Hochhaus Strukturmodell 1:100, Hochhaus Ausschnitt Rendering, Zugangssituation Rendering, Platzsituation

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Bahnhof Kreuzlingen, 8280 Kreuzlingen, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
01.2021

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
mehr als 20
Anzahl Kellergeschosse
mehr als 2
Anzahl Wohnungen
108
Grundstücksfläche
19'454 m²
Geschossfläche
11'632 m²
Nutzfläche
55'967'776 m²
Gebäudevolumen
38'253 m³
Anzahl Arbeitsplätze
75
Parkplätze
12

Beschreibung

Als Entwurfsthese wollen wir die Strategie der inneren Verdichtung für eine qualitative Verbesserung nutzen, zur Schaffung eines Mehrwerts für Kreuzlingen: Das Areal soll in einen öffentlich zugänglichen Park umgestaltet werden. Eine Leerstelle im Stadtgefüge als attraktiven Aufenthaltsort.

Ausgangslage

Im Kontext der europäischen Stadtkultur ist das Wohnen im Hochhaus nicht die Regel, sondern eine Ausnahme. Um dieser Exklusivität zu begegnen, wollen wir kompakte, gut organisierte und räumlich reichhaltige Kleinwohnungen entwerfen. Diese sollen es erlauben, dass möglichst viele Bewohner von dem Haus und seinem Ausblick profitieren können. Die Beschränkung der Wohnfläche generiert eine innere Verdichtung, die zu einem höheren Verfeinerungsgrad des Wohnens führen soll: Qualität statt Quantität. Ausserdem sollen die Kleinwohnungen teils zu grösseren Gemeinschaftswohnungen zusammengelegt werden.

Entwurfsidee

Aus der Referenz des Wohnhauses Edificio Jaraguà in São Paulo von Paulo Mendes da Rocha sind vier Wohnungstypen entwickelt worden. Zwei Kleinwohnungen, eine Wohngemeinschaft und eine zweigeschossige Grosswohnung.
Das Wohnhaus Edificio Jaraguà zeichnet sich durch die zwei verschiedenen Höhen und der dadurch entstehenden Lichtsituation aus. Durch den Höhenunterschied und die zurückspringenden Fenster wird eine natürliche Belichtung in den mittig gelegenen Räumen erzielt. Die Differenz wird nur an einer der beiden Glasfassaden ersichtlich. Küche und Esszimmer sind einige Stufen tiefergelegt und erlauben vielseitige räumliche Bezüge. Diese Aspekte übernahmen wir auch in unseren Wohnungen.

Projektierung

Im kleineren Gebäude, der Hoftypologie, wird die kompakte Kleinwohnung beispielsweise für Alleinstehende und die familientaugliche zweigeschossige Wohnung platziert. Uns war es ein Anliegen, dass die Familienwohnungen im kleineren Gebäude eingebettet werden, sodass die Kinder schnell in der umliegenden Natur sind und so das Wohnen in einer Familienwohnung an diesem Standort attraktiver wird. Dieses Gebäude wird mit einer öffentlich nutzbaren Bibliothek und zahlreichen Co-Working Spaces im Erdgeschoss ergänzt.
Das Wohnhochhaus wird im Erdgeschoss mit einem Quartierladen und einem Restaurant bestückt und soll somit möglichst alle Bedürfnisse der Bewohner abdecken. Im zweiten und dritten Obergeschoss werden Büroräumlichkeiten angeordnet, um so ab der vierten Etage das Wohnen mit Seeblick zu ermöglichen. Auf dem Dach des Hochhauses befinden sich der für alle Bewohner zugängliche Gemeinschaftsraum mit Pool und Terrasse. Hier können sich die Bewohner in ungezwungener Atmosphäre treffen. Bei unserem Entwurf wird ein Zusammenspiel aus dem grosszügigen Park und aller öffentlich und halböffentlichen Nutzungen angestrebt, sodass eine Art Campus geschaffen werden kann.

Realisierung

Hoftyp:
Das Tragwerk des Hoftypen besteht aus Stützen- und Wandelementen, die durch die Platten (Decken) mit unterschiedlichen Niveaus ausgesteift werden. Der Erschliessungskern dient als zusätzliches Aussteifungselement. Die Wand gegenüber des Erschliessungskerns übernimmt eine tragende Rolle. Die Stützen ergeben sich aus dem Grundriss der kompakten Kleinwohnung. In allen Ecken sind Wände in einer L-form angeordnet, die aus dem Regelgeschossgrundriss stammen und die aussenliegenden Wohnung auf zwei Seiten umschliessen. Als weiteres tragendes Element gibt es zwei Wandscheiben, die die Breite des Hofes aufnehmen. Um die aussenliegenden Wände im Erdgeschoss freizuspielen, fallen diese weg. Die darüberliegende Wand wird an der massigen Decke zuoberst aufgehängt und über die anderen tragenden Elemente abgetragen.
Hochhaustyp:
Das Tragwerk des Hochhaustypen besteht aus Stützen- und Wandelementen, die durch die Platten (Decken, mit unterschiedlichen Niveaus ausgesteift werden. Der Erschliessungskern dient als zusätzliches Aussteifungselement. Die vier Stützen, die in allen Geschossen vorhanden sind, ergeben sich aus dem Grundriss der kompakten Kleinwohnung. Die tragenden Wandscheiben lösen sich in den Geschossen mit öffentlicher Nutzung (Sockel und Dachgeschoss) teils zu Stützen auf.

Besonderheiten

Aufgrund der Ortsanalyse, bei der wir die Umgebung der Parzelle genauer betrachteten, haben wir neue Zugänge gesetzt und unser Konzept des grünen Rings festgelegt. Der Grüngürtel dient als Pufferzone zwischen der städtischen Setzung der Gebäude und der näheren Umgebung der Stadt Kreuzlingen. Die beiden Gebäude stehen in einem rechten Winkel zueinander. Dies spannt zwei gleichwertige Plätze auf, über die man in die jeweiligen Gebäude gelangt. Diese beiden Plätze bieten Aufenthaltsmöglichkeiten für das Café oder die Bibliothek und werden durch Bestuhlungen und Beschattung mit Bäumen gestaltet. Die Bäume sind am Rand der Parzelle dichter und lösen sich zu den Gebäuden hin immer mehr auf. Die, in einem sickerfähigem Material geplanten, Wege sind natürlich gesetzt und unterteilen einzelne Flächen voneinander. Diese werden durch unterschiedliche Bepflanzungen wie Rasenflächen, Magerwiesen, Staudensäumen oder Bäumen gegliedert und bieten so unterschiedlich nutzbare Orte. Hierbei sind die Gemeinschaftsgärten, welche im Süden angeordnet sind, zu erwähnen. In diesem Bereich werden ausschliesslich einheimische Gehölze wie die Rotbuche, die Traubenkirsche, der Feldahorn oder der Wild-Apfelbaum gepflanzt. Ausserdem soll die Spielwiese und der Kinderspielplatz den Kindern Raum zum Spielen bieten.

Next Generation Projekt eingereicht für den Arc Award 2022 von: Valeria Städler und Rea Locher, OST- Ostschweizer Fachhochschule

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

192555072