650–146 v. Chr. Griechenland

 

Wissen

Veröffentlicht am 18. Mai 2022 von
Redaktion Swiss Arc

Geschichtlicher Abriss

Die ersten griechischen Stämme, Achäer und lonier, wanderten zu Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. auf die griechische Halbinsel ein. Zu dieser Zeit blühte auf der lnsel Kreta die minoische Kultur (2600-1150 v. Chr.). Die Minoer unterhielten rege Handelsbeziehungen zum Vorderen Orient und zu Ägypten und wurden durch diese Hochkulturen beeinflusst. Die grössten Bauwerke waren riesige Palastanlagen und befanden sich in Knossos und Phaistos. Sie waren mit modernsten Einrichtungen wie zum Beispiel sanitären Anlagen mit Wasserspülung ausgerüstet. Von der technischen Begabung zeugen das Strassennetz, der Verkehr mit vierrädrigen Wagen, der Brückenbau. Entwässerungs- und Kanalisationsanlagen und die Konstruktion der Schiffe. Die Frau genoss grosses Ansehen im höfischen Leben und hatte als Priesterin eine hohe soziale Stellung.

Die Erben der lnselkultur auf Kreta lebten auf dem Festland. Der Mittelpunkt dieser Kultur (1600-1200 v. Chr.) war die Stadt Mykenä, Heimat des Königs Agamemnon, der die Achäer in den Trojanischen Krieg führte. Die mykenische Welt ist in ihrem Usprung eine Weiterentwicklung der minoischen Kultur Kretas. Die Mykener waren grosse Baumeister. lhre Paläste und Festungen umgaben sie mit riesigen Wällen. Zudem waren sie reich an Edelmetallen. ln Gräbern fand man Totenmasken und Brustpanzer aus Gold, bronzene Schwerter und Dolche, silberne Trinkgefässe und Ringe.

Eine zweite Einwanderungswelle durch die Dorer an der Wende des 13. zum 12. Jahrhundert v. Chr. löste die «Ägäische Wanderung» aus und zerstörte die mykenische Palastkultur. Die Dorer liessen sich in Mittelgriechenland und auf dem Peloponnes nieder, den loniern blieben nur Attika (um Athen) unddie lnsel Euböa. Fehlender Platz zwang einen Teil der Bevölkerung, die lnseln in der Ägäis und die anatolische Westküste zu besiedeln. Die Ausbreitung der Griechen seit dem 8. Jahrhundert führte zu den Anfängen einer neuen Kultur und Götterlehre.

Feldzug Alexanders des Grossen (334-323 v. Chr.)

Feldzug Alexanders des Grossen (334-323 v. Chr.)

Feldzug Alexanders des Grossen (334-323 v. Chr.)

Die Gründung der Stadtstaaten

Ein griechischer Staat bestand aus einer Stadt und umliegenden Ländereien, die die Stadt mit lebenswichtigen Sachen versorgten. Jeder Staat entwickelte neben eigenen Sitten und Grundsätzen eine eigene Regierungsform. Darüber hinaus kannten die Griechen eine zweite Form der Zugehörigkeit, die nicht vorrangig war, der sie sich aber nicht entziehen konnten. Obwohl sie miteinander in Streit lagen und sich bekämpften, entwickelten sie nach aussen ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Wann immer die Griechen von einem Feind angegriffen wurden, kämpften sie gegen ihn, um ihr gemeinsames griechisches Erbe und ihre angestammte Freiheit zu verteidigen. Die führenden Stadtstaaten waren Athen und Korinth in Mittelgriechenland und Sparta auf dem Peloponnes.

Siedlungsgebiet der griechischen Stämme um 1000 v. Chr.

Siedlungsgebiet der griechischen Stämme um 1000 v. Chr.

Siedlungsgebiet der griechischen Stämme um 1000 v. Chr.

Die wichtigsten Geschichtsdaten

2600 - 1150

Minoische Kultur auf Kreta

2000

Erste indogermanische Einwanderung in Griechenland durch Achäer und lonier

1600 - 1200

Mykenische Kultur

1200 - 800

Zweite indogermanische Einwanderung in Griechenland durch die Dorer; Verteilung der griechischen Stämme auf dem Festland, im lnselbereich der Agäis sowie im kleinasiatischen Küstengebiet

508 - 507

Athenische Demokratie

494

Zerstörung Milets (Kleinasien) durch die Perser

490 - 479

Perserkriege

480

Athenischer Seesieg über Perser bei Salamis, Beginn der Blütezeit in Griechenland

334 - 323

Alexander der Grosse erobert das Perserreich; Ägypten und dringt bis nach lndien vor (323 Tod Alexanders)

280

Das Weltreich Alexanders wird in drei Monarchien geteilt:

Ägypten

Syrien

Makedonien

146

Römer zerstören Korinth, Griechenland wird römische Provinz

Griechische und römische Götter

Zeus

Höchster Gott, Herrscher des Himmels

Jupiter

Hera

Frau des Zeus, Göttin der Ehe

Juno

Athena

Göttin der Weisheit

Minerva

Apollon

Gott der Kunst, Musik, Poesie

Apollo

Dionysos

Gott des Weines, der Feste und Gelage

Bacchus

Aphrodite

Göttin der Liebe und Schönheit

Venus

Demeter

Göttin der Erde

Ceres

Artemis

Göttin der Jagd

Diana

Poseidon

Gott der Meere

Neptun

Ares

Gott des Krieges

Mars

Hephaistos

Gott des Feuers

Vulcan

Hermes

Gott des Handels

Merkur

Redaktion der Schweizer Baudokumentation in Zusammenarbeit mit Heinz Studer, Baufachlehrer, Basel

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