Alters- und Gesundheitszentrum Alpsteeblick

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9050 Appenzell,
Schweiz

Veröffentlicht am 13. Juni 2016
Bob Gysin Partner AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016

Aussenansicht Zimmer Balkon Eingangsbereich Lichthöfe

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Spitalgässli 2, 9050 Appenzell, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
05.2016
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Geschossfläche
8332 m²
Nutzfläche
4027 m²
Gebäudevolumen
28'563 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
16,4 Mio. CHF

Beschreibung

Der Poesie des Ortes folgend, setzt sich der Neubau einem Findling ähnlich ins abfallende Gelände. Die polygonale Form ist nicht zufällig, sondern nimmt städtebauliche und topografische Richtungen der Umgebung auf und lässt das Gebäude in selbstverständlicher Nachbarschaft zur Landschaft und den Bestandesbauten stehen.

Der Platz beim Haupteingang ist Zufahrt wie auch Ort für den Aufenthalt. Sitzmöglichkeiten werden aufgestellt und der Platz wird mit blühenden Vegetationsflächen gegliedert. Der «Demenzgarten» auf der Terrasse ist Garten wie auch Teil der das Gebäude umgebenden Landschaft. Die Wiese fliesst hinein und wird Schritt für Schritt mit Gehölzen und Stauden ergänzt.

Im Hinblick auf die energetische Effizienz, entspringt dem Sinnbild des Findlings in der Umsetzung ein kompakter Baukörper, dessen Volumen-Flächen-Verhältnis, optimale Orientierung für Sonnenlichtnutzung und weitere passive Massnahmen als Basis für einen minimalen Energiebedarf dienen.

Die Fassade ist eine hochwertige Hülle ohne Wärmebrücken. Im Innern erlaubt sie eine freie Raumeinteilung, die auf neue Nutzungsbedürfnisse im Laufe der Zeit reagieren kann. Der Einsatz von Holz in der Fassade ist dabei ökologisch sinnvoll und mit der Tradition der Appenzeller Holzbauweise kohärent zugleich.

Emotionale Aspekte bildeten entscheidende Ergänzung zu den quantitativen oder qualitativen Eigenschaften eines nachhaltigen Gebäudes. Begriffe wie Würde und Selbstbestimmung oder Freude und Gemeinschaft begleiteten deshalb das Projekt von Beginn an. Immer mit dem Ziel, eine Atmosphäre zu schaffen, die den gegenwärtigen und den zukünftigen Ansprüchen an Raum und Komfort, aber auch dem Bedürfnis aller Nutzerinnen und Nutzer – Mitarbeiter, Besucher und Bewohner – nach Wohlbefinden entspricht.

Dazu ist neben den räumlichen Proportionen und der spezifischen Materialisierung, Sichtbezüge, Innen- und Aussenbezüge, aber auch die Lichtführung von zentraler Bedeutung.

Wissenschaftliche Untersuchungen – und persönliche Erfahrungen – haben den Einfluss von Tageslicht auf unsere Psyche nachgewiesen. Um diese positiven Effekte zu nutzen, wird mit chronobiologischem Kunstlicht in Bereichen mit Aussenbezug der Tagesverlauf simuliert, um den Biorhythmus der Bewohnerinnen und Bewohner zu unterstützen.

Die Bereiche um die Lichthöfe im Innern des Gebäudes, bilden einen sozialen Kern, an den sich die individuell nutzbaren Zimmer gliedern. Sitzgelegenheiten und Motive zum Entdecken und Beobachten regen zum Gebrauch dieser vielfältigen Rundläufe an.

192228796