An- und Umbau Peter Ochs-Strasse
,
Schweiz
Veröffentlicht am 18. April 2023
Felippi Wyssen Architekten
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023
Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das Haus auf dem Bruderholz wurde gartenseitig durch einen Anbau erweitert, dafür wurde das Erdgeschoss komplett geöffnet und die Fassade des Obergeschosses mit dem rauen Putz und den alten Fenstern belassen. Im Inneren entsteht ein überhoher Raum, in welchem man sich vor sowie auch im Haus befindet
Ausgangslage
Die Liegenschaft aus dem Jahr 1932 befindet sich auf dem Bruderholz in Basel, eine Gegend, welche durch die homogene Siedlungsstruktur frei stehender Einfamilienhäuser geprägt ist. Das Haus selber steht an einer feinen Hangkante, von wo man auf der strassenabgewandten Seite den Blick über die nähere Umgebung bis in die Ausläufer des Juras hat. Das Haus mit seinem schönen, natürlich angelegten Garten und dem alten Baumbestand war komplett durch wilden Wein und Efeu eingewachsen.
Entwurfsidee
Das bestehende Haus auf dem Bruderholz wird gartenseitig durch einen Anbau erweitert. Mit seiner Breite und der Dachneigung orientiert sich der Anbau am Bestand und ergänzt diesen auf selbstverständliche Weise. Im Innern entsteht ein überhoher Raum, der die Grenzen zwischen Innen und Aussen auflöst. Die ursprüngliche Gartenfassade mit rohem Fassadenputz und Fenstergewände wird neu als Innenraum erlebbar. Die Konstruktion ist eine Mischbauweise, bestehend aus einem Stahlskelett und Holzelementen. Im Sinne einer ehrlichen, materialgerechten Haltung sind die verwendeten Materialien sichtbar belassen und führen zu einer stimmungsvollen Collage. Die Stahlstruktur findet ihren Abschluss in einem weit auskragenden Vordach, das zusammen mit einer Holzplattform den Ausblick rahmt und zum Garten hin vermittelt.
Projektierung
Die ganze Projektierung von den ersten Skizzen bis zur Ausführung ist sehr positiv verlaufen. Dies hat grösstenteils auch mit der Bauherrschaft zu tun, welche uns von Anfang an das nötige Vertrauen entgegengebracht hat. Es waren klare Vorstellungen vorhanden, was die Nutzung und Grössen der verschiedenen Räume angeht. Zu Beginn war der Wunsch einer grösseren Raumerweiterung zum Garten hin, wir haben dies hinterfragt und anhand verschiedener Modelle und Plänen des Anbaus geprüft. Wir konnten aufzeigen, dass der Anbau in seiner Grösse völlig reduziert werden kann, ohne das die räumliche Qualität und Funktion infrage gestellt werden muss. Der wertvolle Garten konnte so grösstenteils erhalten bleiben. Dieser offene Umgang mit den jeweiligen Vorstellungen war bis zum Schluss da. Vor Ort haben wir sehr spät den Entscheid gefasst, die ganzen neuen Materialien im Anbau in ihrer rohen Anmutung zu belassen. Anstelle die Elemente zu verkleiden und farblich zu behandeln, wurde bei den statischen Stahlelementen der rohe Stahl gezeigt oder auch die Oberflächen der Holzelemente mit Dreischichtplatten belassen.