Ausbau Einfamilienhaus in Zweifamilienhaus

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8956 Killwangen,
Schweiz

Veröffentlicht am 03. Juli 2017
RUDAZ ARCHITEKTEN GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Buechbühlstrasse 1, 8956 Killwangen, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
02.2016

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
2
Anzahl Wohnungen
2
Grundstücksfläche
1037 m²
Geschossfläche
560 m²
Nutzfläche
238 m²
Gebäudevolumen
1723 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
900'000 CHF
Parkplätze
5

Beschreibung

VERDICHTUNG NACH INNEN, AUS EINS WIRD ZWEI

Das ursprüngliche Haus, 1968 vom Architekten Martin Staub gebaut, besticht durch eine Gestaltung in Anlehnung an den amerikanischen Modernismus. Stützmauern aus Sichtbeton gliedern den Hang volumetrisch. Das Erdgeschoss ist als abschliessende Stützmauer und Sockel für das Piano Nobile gebildet. Ein verwinkelter Weg ermöglicht dabei eine spannungsvolle Annäherung zum Haus in Form einer "promenade architecturale."

Die architektonische Sprache vom Hauptkörper wird durch eine starke Verbindung zwischen innen und aussen in alle vier Kardinalpunkte gekennzeichnet. Verschachtelte Räume und grosszügige Eckverglasungen ermöglichen zahlreiche Enfilade-Blicke, die die Lebensräume generös erscheinen lassen. Ein grosses Dach mündet in überdimensionale Vordächer, die mit dem Sockel eine unterschiedlich breite Laube bilden. Im Innenraum strahlt viel indirektes und sanftes Licht herein.

Das Einfamilienhaus ist beim Kauf stark sanierungsbedürftig. Aus nachhaltigen Gründen entscheidet sich die Bauherrschaft das Einfamilienhaus in zwei separate Wohneinheiten zu teilen. Ausgehend von den Qualitäten des Bestandes ermöglicht der realisierte Umbau die Beilegung der Nachteile des ursprünglichen Entwurfs (tiefer dunkler Grundriss, stiefmütterliche Gestaltung von der Hangseite des Hauptkörpers) bei gleichzeitiger Erfüllung der programmatischen Anpassungen und einer notwendigen energetischer Sanierung.

Um die innere Erschliessung zu entflechten wurde das Treppenhaus vollständig neu gestaltet. Durch eine delikate Unterkellerung vom bestehenden Haus verbindet das neue Rückgrat die zwei Wohneinheiten und deren Nebenräume flexibel mit dem Strassenniveau. In der Hauptwohnung ermöglicht die Rochade von Küche und Esszimmer die Entstehung eines überhöhten Raumes. Dank einer grossen Glasfront im Firstversprung strahlt Morgenlicht direkt ins Zentrum des Hauses.

Das Dach wird im Zuge der Erneuerung vereinfacht und mit Welleternit bedeckt. Mit der Bildung einer Patina wird sich die Bedeckung über die Jahre dem Erscheinungsbild des alten Sichtbetons angleichen. Dank einer prägenden Geometrie und Materialität im Spannungsfeld mit dem Sichtbetonsockel verleiht es dem ganzen Bau einen zeitgemässen architektonischen Ausdruck.

192206044