Berghütte Rambert

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1912 Leytron,
Schweiz

Veröffentlicht am 10. August 2018
Bonnard Woeffray SNC
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018

Projektdaten

Basisdaten

Gebäudeart
Fertigstellung
10.2015

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
1
Nutzfläche
355 m²
Gebäudevolumen
1010 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
1,5 Mio. CHF

Beschreibung

Cabane Rambert

Die Berghütte Rambert auf 2580 Metern Höhe dient als Zwischenstopp auf der Route der Tour des Muverans. Auf einer leicht abgeflachten Stelle am Südhang gelegen, wurde die Hütte des CAS des Diablerets in den 1950er-Jahren als klassische Berghütte mit einem Satteldach erbaut, quer zum Berghang liegend, aus Naturstein und mit rot-weissen Fensterläden.

Die Hütte war in die Jahre gekommen. Die Anlage mit ihrem rauen, rustikalen Charme konnte mit steigenden Besucherzahlen nicht mehr reibungslos betrieben werden. Zusätzlich mussten neue Aspekte in Bezug auf Umwelt, Sicherheit und Energieautonomie berücksichtigt werden. Um diesen Auflagen gerecht zu werden und gleichzeitig den ursprünglichen Charakter der Hütte zu erhalten, wurden der Hauptraum, der Speisesaal und die Schlafsäle umgebaut.

Eine Erweiterung, die alle noch fehlenden Funktionen umfasste, wurde wie eine Art Rucksack an die Nordfassade angebaut, um die Bausubstanz zu erhalten. Die dreigeschossige Holzkonstruktion mit Holzboden erweitert die Hütte kompakt und funktional um einen Wirtschaftsraum, Treibstofftanks, Toiletten und einen privaten Bereich für die Bergwacht.

Die Volumetrie zeichnet sich durch die Invertierung der Neigung der Dachkante gegenüber der Form des bestehenden Daches aus. Die glänzende Verkleidung aus profiliertem Edelstahl bedeckt sowohl die Dächer als auch die Erweiterung rundum, einschliesslich der Türen und Fensterläden. Auf dem Dach wird Wasser gesammelt, das in Tanks gespeichert wird. Die neue Erweiterung zeichnet sich auch durch die thermischen- und Photovoltaiksolarmodule aus, die der Energieautonomie dienen. Trockentoiletten erfüllen die ökologischen Anforderungen. Die diversen konstruktiven Entscheidungen und Planungsvarianten für die Anlage wurden durch die Zwänge einer hochalpinen Realisierung mit dem Hubschrauber bestimmt und müssen extremen klimatischen Bedingungen standhalten.

Die Renovierung der alten Hütte ermöglicht eine bessere Wärmedämmung, die Verkleidung aus Nadelholz wurde erneuert. Die Schlafsäle wurden in einzelne Betten aufgeteilt, um die Privatsphäre zu erhöhen. Der Speisesaal öffnet sich hin zum Alpenpanorama, indem drei vorhandene Fester zu einem grossen horizontalen Fenster verschmolzen wurden – die einzige zeitgenössische Intervention in der Umgestaltung der Steinfassade.

192236897