Business Center Givaudan

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8310 Kemptthal,
Schweiz

Veröffentlicht am 10. Dezember 2019
Ernst Niklaus Fausch Partner AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Sanierung und Aufstockung eines denkmalgeschützten Gebäudes auf dem ehemaligen Maggi-Areal Hallenraum möbliert Westfassade / ehemalige Suppenabfüllerei und Kistennaglerei von Maggi Südfassade Ostfassade; Einbettung ins Areal Empfang Neue interne Erschliessung Galerie Hallenraum unmöbliert Hallenraum 40er-Jahre Orangerie in der Aufstockung Orangerie mit Pflanzen, die für die Aromaproduktion relevant sind

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Kemptpark, 8310 Kemptthal, Schweiz
Fertigstellung
08.2019
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Grundstücksfläche
3017 m²
Geschossfläche
5880 m²
Nutzfläche
4002 m²
Gebäudevolumen
24'065 m³
Anzahl Arbeitsplätze
200

Beschreibung

Das ehemalige Areal der Maggi zwischen Winterthur und Zürich gilt mit seiner markanten Backsteinarchitektur als wichtiger Zeuge der industriellen Geschichte der Schweiz und ist als schützenswertes Ortsbild ISOS Typ A klassifiziert. Hier realisiert Givaudan ein Bürogebäude mit 200 Arbeitplätzen.

Ausgangslage

Die unter kantonalem Denkmalschutz stehende ehemalige Suppenabfüllerei und Kistennaglerei von Debrunner+Blankart Architekten ist ein markanter Backsteinbau mit eckbetonenden Treppenhauskernen. 1931 wurde das Gebäude erstellt und bereits 1940 von den gleichen Architekten um zwei Geschosse aufgestockt. Dabei wurden neben dem prägenden Material – einem hellen Klinker aus Pfungen – auch die Proportionen und die Statik des bestehenden Baus aufgenommen. Innenräumlich ist das Gebäude geprägt durch überhohe Geschosse mit Galerien, welche den Produktionsprozess widerspiegelten.

Entwurfsidee

Ernst Niklaus Fausch Partner AG haben für dieses Areal den Masterplan und den Gestaltungsplan entwickelt, welcher die Grundlage für die Öffnung und Wiederbelebung des Areals bildet.

Projektierung

Um diese einzigartigen Räume zu erhalten wurden in einem eigens entwickelten Innenausbauelement an der Brüstung alle technischen Installationen konzentriert geführt. So konnten die gesamten Räume technisch auf neustem Stand erschlossen und trotzdem räumlich von den üblichen technischen Installationen freigehalten werden. Zusammen mit der Innenarchitektin Verena Frey entwickelte textile Kugelleuchten stärken den hallenähnlichen Raumeindruck. In den Hallen sind die Arbeitsplätze angeordnet, auf den Galerien die Orte des informellen Kontaktes. Eine einzige neue Treppe erschliesst als abwechselnd kaskadierende Raumskulptur alle Geschosse. Schattierungen von Grau prägen die Räume. Ergänzt und bespielt werden diese Grautöne über die Holzflächen in Eiche, die farbigen Teppichbeläge der Galerien, die Treppenkörper in gebürstetem Aluminium und die fein abgestimmte Farbigkeit des Büroausbaus. Die 2-geschossige Aufstockung für die Cafeteria mit Tagungszentrum und die Räume der Geschäftsleitung führt die Grundstruktur des Gebäudes weiter. Die überhohen Räume an den Fassaden bilden hier zwei Orangerien als Orte des informellen Austauschs. Die Fassade der Aufstockung baut auf den Grundmassen, Proportionen und Materialisierung des Bestandes auf. Dies durch die Weiterführung der modulierten Pfeiler, die Zweigeschossigkeit der Fensteröffnungen und durch den um 45° abgedreht vertikal versetzten Klinker. So wird die Geschichte der Aufstockung weitererzählt.

Besonderheiten

Das Gebäude ist als einer der ersten Umbauten in der Schweiz LEED-Gold zertifiziert.

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