Culinarium Arlesheim

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4144 Arlesheim,
Schweiz

Veröffentlicht am 25. Juni 2018
Fox Wälle Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018

Gesamtansicht Abenddämmerung Anlieferung Restaurant Culinarium 1 Restaurant Culinarium 2 Event-Raum Culinarium Fitness-Center Büroräume 1 Büroräume 2 Büroräume 3 Treppenhaus Visualisierung

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Altenmatteweg 2, 4144 Arlesheim, Schweiz
Gebäudeart
Fertigstellung
12.2017
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
2
Grundstücksfläche
2011 m²
Geschossfläche
4707 m²
Nutzfläche
2590 m²
Gebäudevolumen
19'122 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
12,0 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
56
Parkplätze
56

Beschreibung

Das Culinarium ist ein konzeptionelles Gewerbegebäude mit einem kulinarischen Schwerpunkt. Im Culinarium befindet sich ein Bistro, eine Schaubrauerei und Verkaufsflächen, Büros und ein Fitness-Zentrum. Mit geringen, aber klar definierten, Eingriffen wird eine architektonische Überhöhung erreicht.

Ausgangslage

Die Gemeinde Arlesheim ist im Besitz des Grundstücks an der Talstrasse. Die Lage ist recht prominent, da sie neben der Siedlung „In der Schappe“ den Eingang zum dichteren Siedlungsgebiet der Gemeinde markiert. Sie wollte das Grundstück im Baurecht an einen Investor abgeben und mit dem Behalt des Grundstückes auch eine hohe städtebauliche Qualität einfordern. Die Futuro Immobilien AG wurde mit dem Verkauf des Grundstücks im Baurecht beauftragt. Zusammen mit der Dürenmatt Immobilien AG und einer Gruppe von Mietinteressenten entwickelte sie das Konzept eines Culinariums.

Entwurfsidee

Das Gebäude wird durch eine skulpturale Form gebildet, welche architektonische Nutzung abbildet. Die Ausformulierung der Fassade ist sehr feingliedrig, aber auf äusserste Minimalität bedacht. Mit geringen, aber klar definierten Eingriffen, wird eine architektonische Erhöhung erreicht. So neigt sich die Fassade an der Einfahrtsstrasse zum Dorf dem Betrachter entgegen. Ein vertikales Band, welches den Haupteingang zu den Bürogeschossen markiert, wird die Fassadenneigung nochmals erlebbar gemacht. Zum Dorf hin knickt die Fassaden nochmals zum Betrachter hin, was dem Gebäude eine klare Ausrichtung zum Dorf hin gibt. Dort befindet sich auch der Haupteingang zu den Läden. Dieser wird durch eine zweigeschossige Auskragung des Baukörpers markiert. An der Frontfassade mit Haupteingang ist ein rostiger Terrassenkörper eingeschoben, welcher sich dramatisch von der scharfen weissen Glas-Metall-Fassade abhebt. Der Terrassenkörper ist mit gelochten Metallplatten in Corteenoptik eingekleidet. Die Lochung bildet dabei den Schriftzug und das Logo des Culinarium. Die Metallplatten lassen sich torartig hochfalten, womit der geschlossenen Körper geöffnet werden kann. Ein Rasterdruck auf den Vorsatzgläsern, welcher den Übergang von Transparent zu Opak in Weiss bildet, bringt die Gebäudeecken und die Geschossdecken zum Schimmern. Dieses Verschwimmen und Schimmern der Gebäudekanten ist ein sorgfältig erarbeiteter Effekt.

Projektierung

Das Nutzungskonzept eines „Culinarium“, welches dem Gebäude auch den Namen gab basiert auf dem Zusammenbringen von Mietern, welche zwar separate Mieter sind, untereinander jedoch so vernetzt sind, dass die Geschäftsfelder ineinanderfliessen. Das gemeinsame Interesse ist ein kulinarisches Angebot zu bieten, welches sich ums Essen, Drinken und Kochen dreht. Erdgeschoss und 1. Obergeschoss soll dieses Angebot in einem zusammenhängenden Bereich haben. Dabei betreibt die auf Grund des Gebäudes so benannte Culinarium AG ein Bistro. Neben dem Bistro im Erdgeschoss befindet sich die Schaubrauerei Arlibrau AG. Der Bistrobereich ist unterteilt in einen bedienten Restaurant-Bereich und einem Selbstbedienungs-Bereich, der sich der Schaubrauerei zuwendet. Ein kleiner, gegen Süden gerichteter Aussenbereich erlaubt bei schönem Wetter auch ein Rausstuhlen.

Realisierung

Die Futuro Immobilien AG wurde mit dem Verkauf des Grundstücks im Baurecht beauftragt. Zusammen mit der Dürenmatt Immobilien AG und einer Gruppe von Mietinteressenten entwickelte sie das Konzept eines Culinariums. Auf Empfehlung gelangten sie an Fox Wälle Architekten SIA für eine Projektstudie. Die Aufgabe wurde durch die Bauherrschaft, durch das bestehende Konzept „Culinarium“, sehr klar formuliert. Nicht die architektonischen Komponenten wurden formuliert, sondern die Funktion eines Gebäudes, welches einen eigenen architektonischen Ausdruck mit Wiedererkennungswert haben soll und auf die Bedürfnisse des Nutzungskonzepts zugeschnitten ist. Der in rund zwei Monaten erarbeitete Entwurf wurde von der Bauherrschaft positiv aufgenommen und das Büro Fox Wälle Architekten SIA mit der weiteren Bearbeitung bis und mit der Ausführungsplanung beauftragt.

Besonderheiten

Das Gebäude wird mit Thermoaktiven Gebäudeteilen TABS klimatisiert. Der Energieträger ist die Erdwärme, gewonnen durch reversible Tiefenbohrungen. Das heisst, dass der konstruktive Beton gewärmt, resp. gekühlt wird. Im Winter wird dem Erdreich Wärme entzogen und im Sommer wird die Wärme wieder in das Erdreich gestossen. Aus ökologischer Sicht ist diese Energiegewinnung sehr sinnvoll, da die im Winter entnommene Wärme im Sommer dem Erdreich wieder zurück gegeben wird.

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