Innengestaltung Aufbahrungshalle Friedhof Bromhübel

 
4144 Arlesheim,
Schweiz

Veröffentlicht am 03. Januar 2024
Fox Wälle Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Eingangshalle Aufbahrungsraum Aufbahrungsraum Aufbahrungsraum Aussenansicht

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Dornachweg 7a, 4144 Arlesheim, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
08.2022
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Grundstücksfläche
10'671 m²
Geschossfläche
511 m²
Nutzfläche
248 m²
Gebäudevolumen
1459 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
900'000 CHF

Beschreibung

Die Innenräume des Friedhofs aus den 1960er-Jahren wurden von Fox Wälle Architekten neu gestaltet, da sie technisch und funktional veraltet waren und nicht mehr den heutigen Vorstellungen von Abschiednahme entsprachen. Naturnahe, edle Materialisierung wird durch grossflächige Kunsttafeln ergänzt.

Ausgangslage

Die Friedhofsanlage Bromhübel aus den 1960er-Jahren wird im Bauinventar schützenswerter Bauten Basel-Landschaft (BIB) gewürdigt. Die Abdankungshalle entsprach nicht mehr den heutigen Vorstellungen einer würdigen Verabschiedung von Angehörigen. Die Räumlichkeiten wirkten kühl und abweisend. Die kleinen Aufbahrungsräume liessen keine Gruppenbildung zu und luden nicht zum Verweilen ein. Auch wirkte die Eingangshalle wenig einladend und eher technisch. Die betrieblichen Abläufe sollten modernisiert werden.

Entwurfsidee

Die vier kleinen Abdankungsräume und die rückwärtige Erschliessung wurden abgerissen und durch drei grössere Abdankungsräume und einem Raum für die spirituelle Begleitung ersetzt. Die Eingangshalle wurde vergrössert und aufgefrischt, um intime Abdankungsfeiern zu ermöglichen. Im Untergeschoss wurden die Garderoben erneuert, die Haustechnik saniert und die Werkstätten modernisiert. Neben den Grundrissänderungen in den Aufbahrungsräumen wurde auch ein Gestaltungskonzept für das Erscheinungsbild der öffentlich zugänglichen Räume erarbeitet. Dies umfasst die Materialien der Boden-, Wand- und Deckenoberflächen und der Beleuchtung.
Natursteinböden und Simse wurden mit Naturholz Wandverkleidungen und Einbaumöbel (Katafalke) kombiniert und durch weisse glatte Wand- und Deckenflächen betont. In den öffentlich zugänglichen Räumen wurden grossformatige Paneele mit künstlerisch bearbeiteten Fotografien einer Wildblumenwiese an den Wänden angebracht. Diese Paneele in der Eingangshalle sind hinterleuchtet und Teil des Beleuchtungskonzeptes.

Projektierung

Anfang 2017 wurde durch einen Friedhofsplaner ein Entwicklungskonzept über die gesamte Friedhofsanlage Bromhübel erstellt. Neben Überlegungen zur Abdankungshalle, den Grabfeldern und dem neuen Schaffen von Kindergräbern, wurden auch erste Überlegungen zur Umgestaltung der Abdankungshalle gemacht. Die Überlegungen wurden im «Zustandsbericht / Entwicklungskonzept» festgehalten. Einzelne Elemente aus diesem Bericht, wie die Engelsgräber wurden vorher bereits realisiert. Im Mai 2018 wurde das Architekturbüro mit der Erarbeitung einer Projektstudie beauftragt. Von der Seite der Gemeinde wurde das Architekturbüro durch eine Arbeitsgruppe begleitet, welche aus Vertretern aus dem Gemeinderat, der Gemeindeverwaltung, dem Friedhofspersonal, der örtlichen Kirchen und dem beauftragen Bestattungsinstitut bestand. Im Oktober 2018 konnte das Vorprojekt mit Kostenschätzung von der Arbeitsgruppe genehmigt werden. Im September 2020 wurde das Architekturbüro beauftragt, das genehmigte Vorprojekt und die Kostenschätzung nochmals zu überprüfen. An der Gemeindeversammlung 2020 wurde der Baukredit genehmigt. Mit den Bauarbeiten konnten im Januar 2022 begonnen und der Betrieb in der umgebauten Aufbahrungshalle im August 2022 aufgenommen werden.

Realisierung

Die Realisierung des Bauprojektes wurde durch das Architekturbüro Fox Wälle Architekten SIA geleitet. Die örtliche Bauleitung machte das Baumanagementbüro WUNDERLINGUANCI AG. Die Gewerke wurden gem. kantonalem Vergabegesetz vergeben. In der Ausführungsphase gab es keine nennenswerten Sonderheiten. Der verabschiedete Terminplan und der genehmigte Baukredit konnten eingehalten werden.

Besonderheiten

Die Räume werden durch die grossflächigen Wand-Paneele geprägt. Eine Fotografin machte Aufnahmen von Wildwiesen. Eine Künstlerin komponierte mit den Fotografien in minuziöser Arbeit neue Wildblumen-Landschaften. In den Abdankungsräumen werden die Paneele angeleuchtet. In der Eingangshalle sind die grossflächigen Paneele hinterleuchtet und bilden ein integraler Teil des Beleuchtungskonzeptes.

Das Projekt von Fox Wälle Architekten wurde im Rahmen de Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.

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