Mehrfamilienhaus Chrüzmatt Sissach

 
4450 Sissach,
Schweiz

Veröffentlicht am 05. Februar 2018
Fox Wälle Architekten GmbH

Strassenansicht Strassenansicht Westansicht Nordansicht Treppenhaus Etagenwohnung Westwohnung Bad Dachwohnung

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Hauptstrasse 10, 4450 Sissach, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
06.2017

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
14
Grundstücksfläche
2022 m²
Geschossfläche
1305 m²
Nutzfläche
1242 m²
Gebäudevolumen
1704 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
4,6 Mio. CHF
Parkplätze
14

Beschreibung

Projektentwicklung
Das Projekt ist eine Projektentwicklung von Fox Wälle Architekten SIA mit einer längeren Vorgeschichte. So waren die ersten Worte in des endlich stattfindenden Spatenstichs: «Was lange währt, wird endlich gut.» Zwei Grundstücke im Besitz eines Sissacher Grundeigentümers wurden zusammengefasst und zur Entwicklung freigegeben. Auf dem Grundstück befand sich eine baufällige Autogarage mit Tankstelle und Fahrzeugverkauf. Eine erste Bauherrschaft stieg mit in die Projektentwicklung ein und daraus entstand der vorliegende Entwurf für ein Mehrfamilienhaus mit 14 Wohnungen. Der Mieter der Autogarage reichte aber nach abgeschlossener Projektentwicklung Mietverlängerung ein und erhielt Bleiberecht für weitere zwei Jahre. Das war der ersten Bauherrschaft zu langes Zuwarten, bis man mit dem Bauen anfangen kann. So trat sie vom Projekt und Grundstückkauf zurück. Noch vor dem Ablauf der Mietverlängerung konnte die Wohlleben AG für das bereits entwickelte Projekt gewonnen werden. Der Entwurf und Wohnungsmix passte ins Investitionskonzept der neuen Bauherren, so dass die vorher geleistete Arbeit vollumfänglich weiterverwendet werden konnte.

Beim Einreichen des Baugesuchs wurde von mehreren Nachbarn Einspruch gegen die Zufahrt zur neuen Autoeinstellhalle eingereicht. Da die Zufahrt aufs Grundstück dem Strassenrichtplan entsprach, wurde die Einsprache erstinstanzlich abgelehnt. Trotzdem zog ein Nachbar die Einsprache mehrere Instanzen weiter, bis er aufgrund der mehrmaligen Ablehnung auf eine nächsthöhere Instanz verzichtete. Mit dieser Einsprache wurde die Realisierung ein weiteres Jahr verzögert. Somit ist zu erklären, dass mit der Projektentwicklung im Sommer 2012 begonnen wurde, das Gebäude aber erst im Sommer 2017 bezogen werden konnte. Dank dem Entscheid der Bauherrschaft, mit der Planung und Ausschreibung trotz vorliegender Einsprache unverzüglich zu beginnen, konnte die Planung, Ausschreibung und Realisation in schon fast perfekter Abfolge und ohne Hektik vollzogen werden.

Städtebau
Das Grundstück besass eine Grösse, welche eine Bebauung nach einheitlichem Plan erlaubte. Diese gab der Bauherrschaft etwas mehr Ausnutzung mit der Gegenleistung des Einbezugs der Gemeinde und des Kantons bei der Projektentwicklung. Dies erlaubte eine höhere Qualität in der städtebaulichen Situierung des Gebäudes zu erreichen. Es wurde zwar auch die Aufteilung des Bauvolumens in mehrere Baukörper geprüft, es stellte sich aber heraus, dass ein an der Hauptstrasse stehendes Gesamtvolumen besser in das städtebauliche Muster passt.

Das Zentrum von Sissach wurde mit dem Projekt «Strichcode» aufgewertet. Die Gemeinde wollte den Ortskern nun entlang der Hauptstrasse vom «Strichcode» in Richtung Osten erweitern. Das heisst, dass die Begegnungszone auch den Ostteil des historischen Sissach umfassen soll. Ein bereits abgeschlossener Wettbewerb zeigt auf, wie dieser Fussgängerbereich einmal aussehen soll. Das Projekt MFH Chrüzmatt befindet sich am östlichen Eingang zu dieser Begegnungszone.

Die umliegende Nachbarschaft besteht aus grösseren, frühindustriellen Gebäuden, welche alle eine ähnliche Ausrichtung besitzen, vorgegeben durch die Hauptstrasse. Vor dem MFH Chrüzmatt knickt die Strasse aber leicht vom Grundstück weg. Mit dem neuen Baukörper wollte man die Hauptrichtung der umliegenden Gebäude übernehmen, zugleich aber weiterhin eine parallele Strassenfassade bilden. Dies erreichte man damit, dass der Hauptkörper die Hauptrichtung der umliegenden Gebäude übernimmt, während ein vorgelagerter Balkonkörper die Richtung der weggeknickten Strasse übernimmt.

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