Teilrenovierung eines Hauses in Grand-Saconnex
,
Schweiz
Veröffentlicht am 27. Februar 2025
Caroline Preti - Harmonie d'espaces
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025
Projektdaten
Beschreibung
In Grand-Saconnex, einem Vorort von Genf, wurde ein Einfamilienhaus aus den 1960er-Jahren behutsam renoviert, um den Wohnraum funktional zu optimieren und gleichzeitig den architektonischen Charakter zu bewahren. Caroline Preti – Harmonie d’espaces übernahm die Innenarchitektur und setzte auf eine Gestaltung, die Authentizität mit Modernität verbindet. Der Fokus lag auf der Neugestaltung von Küche und Wohnzimmer, die durch gezielte Eingriffe an Ausdruckskraft und Funktionalität gewonnen haben. Schon beim ersten Besuch fiel die besondere Architektur des Hauses ins Auge: Grosse Erkerfenster lassen Tageslicht tief in den Raum fluten, halbe Ebenen und hohe Decken erzeugen eine offene Raumwirkung, während edle Materialien wie Massivholz, Metall und originale Terrakottafliesen in der Küche eine warme Atmosphäre schaffen. Die Modernisierung zielte darauf ab, die räumlichen Gegebenheiten optimal zu nutzen und dabei den ursprünglichen Charme zu bewahren. In der Küche wurde besonderer Wert auf eine funktionale Arbeitsfläche gelegt, die sich harmonisch in das bestehende Materialkonzept integriert. Die originalen Terrakottafliesen inspirierten die Wahl der Küchenrückwand, der Arbeitsplatte und der Möbelfronten. Die Herausforderung bestand darin, eine zeitgemässe Ästhetik zu schaffen, ohne die Authentizität des Bestands zu verlieren – ein gelungenes Zusammenspiel von Tradition und Moderne. Das doppelhohe Wohnzimmer bot die ideale Grundlage für ein raumhohes Bücherregal, dessen Gestaltung sich an den Proportionen des Modulors orientiert – dem von Le Corbusier entwickelten harmonischen Masssystem. Regalböden, Würfelformate, die Höhe der Leiter und selbst die Griffe wurden nach diesen Prinzipien konzipiert. Die Metallstruktur, die vom Boden bis zur Decke reicht, schafft eine flexible und zugleich elegante Stauraumlösung. In Anlehnung an die ursprünglichen Holzverkleidungen des Hauses wurde das Regal aus lackiertem Eichenfurnier gefertigt, um sich nahtlos in die bestehende Materialität einzufügen. Ein besonderes Element der Renovierung ist das hängende Netz, das als Rückzugsort ebenso dient wie als spielerische Herausforderung. Die Idee entstand aus den hohen Decken und der Begeisterung der Familie für Bewegung. Der Vater, Sportlehrer, brachte bereits eigene Klettergriffe aus Massivholz ein, die sich organisch in das Gestaltungskonzept fügen. Die Mutter, Französischlehrerin, findet in der neuen Bibliothek den perfekten Rahmen für ihre Büchersammlung, während ihr Sohn einen einzigartigen, kreativen Wohnraum entdeckt. Diese gezielte Modernisierung hebt die architektonischen Qualitäten des Hauses hervor, optimiert den Stauraum und bereichert das Familienleben um verspielte und poetische Elemente – eine gelungene Balance zwischen Funktionalität, Ästhetik und persönlichem Ausdruck.