Hauptsitz Foscarini

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30020 Marcon (VE),
Italien

Veröffentlicht am 20. März 2025
Massimo Curzi Architetto

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Via Delle Industrie 27, 30020 Marcon (VE), Italien
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
01.2023

Beschreibung

Vierzig Jahre nach der Einführung ihrer ersten Leuchtenkollektion hat Foscarini 2023 die neuen Büroräume am Hauptsitz in Marcon eröffnet. Der Entwurf des Architekten Massimo Curzi in Zusammenarbeit mit Roberto Buoso von Studio di Architettura 7047 zielt darauf ab, eine inspirierende Arbeitsumgebung zu schaffen, die den kreativen Austausch fördert und gleichzeitig Raum für konzentriertes Arbeiten bietet. Der Neubau nutzt die architektonischen Besonderheiten des Industriegebäudes optimal aus: Umlaufende Fensterbänder, tragende Balken- und Säulenkonstruktionen sowie linear angeordnete Oberlichter bestimmen das Erscheinungsbild. Diese Elemente tragen dazu bei, dass das Tageslicht als gestalterisches Element aktiv eingebunden wird und der natürliche Wechsel der Tages- und Jahreszeiten spürbar bleibt. Ein zentrales Konzept bestand darin, den Aussenraum nach innen zu holen – die Büroflächen sind als dynamische Umgebung konzipiert, die sich an der Struktur einer Stadt orientiert. Durchgangszonen, Arbeitsbereiche und Aufenthaltsräume erinnern an Strassen, Plätze und Gärten, wodurch eine natürliche Flussbewegung innerhalb der Räume entsteht. Die Integration von Pflanzen und Wasserelementen unterstützt nicht nur die CO₂-Reduktion, sondern stärkt auch die Verbindung zwischen Mensch und Natur.

Materialwahl und räumliche Atmosphäre
Ein besonderes Augenmerk lag auf den sinnlichen und funktionalen Aspekten der Materialien. In den Büros und Gemeinschaftsräumen wurde grosser Wert auf eine angenehme Akustik gelegt, um sowohl Austausch als auch konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen. Glaswände wechseln sich mit Flächen aus farbigem, schallabsorbierendem Stoff oder lichtdurchlässigen Trennwänden ab, sodass sich die Räume flexibel nutzen lassen. In den Gemeinschaftsbereichen ausserhalb der Büros sorgt eine durchdachte Farb- und Materialgestaltung für visuelle Erholung: Dunkle Oberflächen an Boden und Decke bieten den Augen einen Rückzugsort und verstärken zugleich die Wirkung der unter den Oberlichtern platzierten Pflanzen. Diese sogenannten grünen Inseln dienen als Orte der Entspannung und Meditation. Die Farbgestaltung setzt gezielte Akzente in den Arbeitsbereichen und lenkt den Blick in Richtung eines zentralen Innenhofs, der mit grossen Oberlichtern ausgestattet ist und als sozialer Knotenpunkt fungiert. Die Beleuchtung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Foscarini setzt im eigenen Büro auf Leuchten aus dem eigenen Portfolio, darunter die Modelle Spokes, Buds und Tuareg. Diese sorgen nicht nur für eine funktionale Lichtgestaltung, sondern tragen mit ihrem dekorativen Charakter zur Gesamtatmosphäre des Raums bei. Dadurch entsteht eine harmonische Verbindung zwischen Lichtdesign und architektonischer Struktur, die sich an den Prinzipien von Wohnlichkeit und Wohlbefinden orientiert.

Flexible Raumstrukturen für eine neue Arbeitskultur
Carlo Urbinati, Gründer und Präsident von Foscarini, beschreibt die neuen Büroflächen als eine bewusste Abkehr vom klassischen Grossraumbüro. Während offene Strukturen früher den Informationsaustausch erleichterten, führten sie zugleich zu Ablenkungen und einem Mangel an Rückzugsmöglichkeiten. Das neue Konzept bringt nun beides in Einklang: Individuell gestaltete, schallisolierte Arbeitsräume fördern Konzentration, während grosszügige Gemeinschaftsbereiche spontane Begegnungen und kreative Interaktionen unterstützen. Die neue Arbeitslandschaft wurde mit hoher Präzision und Liebe zum Detail entwickelt, wobei Energieeffizienz ein zentrales Thema war. Die Gestaltung spiegelt die Unternehmensidentität von Foscarini wider und macht die Büros zu einem architektonischen Manifest der Firmenphilosophie. Jedes Detail, von der Materialwahl bis zur Lichtstimmung, trägt dazu bei, ein Umfeld zu schaffen, das den kreativen Austausch anregt und eine hohe Aufenthaltsqualität bietet.

Das Projekt von Massimo Curzi und  Studio di Architettura 7047 wurde von Sabrina Hobi publiziert.

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