Neubau Primarschulhaus Ecole des Collonges

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2520 La Neuveville,
Schweiz

Veröffentlicht am 30. Juli 2018
Kuhlbrodt & Peters Architekten ETH / SIA + Aeberhard Beat
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018

Südfassade mit Aussenpavillon Westfassade mit Seepanorama Eingang Schule mit Bestandsgebäude Nordfassade Eingang Schule Erschliessungsraum 2 Erschliessungsraum 1 Erschliessungsraum 3 Erschliessungsraum 4 Aula Primarklasse

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Chemin du Signolet 8, 2520 La Neuveville, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
09.2016

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Grundstücksfläche
5230 m²
Geschossfläche
2070 m²
Gebäudevolumen
8107 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
7,7 Mio. CHF

Beschreibung

Das neue Primarschulhaus ergänzt zusammen mit einem frei stehenden Pavillon die bestehende Schule zu einem Ensemble. Im Innern ist das Gebäude geprägt durch eine räumliche Verschränkung der Geschosse über die Erschliessung, mittels derer ein fliessender Raumzusammenhang in der Vertikalen generiert wird.

Das neue Primarschulhaus mit Primarklassen, Kindergartenräumen und Aula fügt sich als kompakter Solitär mit allseitiger Ausrichtung der Fassaden und flachem Walmdach in die bestehende Schulanlage nahe dem historischen Ortskern ein. Die Stellung des neuen Gebäudes längs zum bestehenden Schulhaus und von diesem leicht zurückversetzt in den bestehenden Hang gewährleistet für beide Schulhäuser weite Sicht auf See und Altstadt und ermöglicht zugleich eine grosszügige Aussenanlage, die auf verschiedenen Niveaus organisiert und in unterschiedlich zu nutzende Aussenbereiche differenziert ist.
Nach aussen präsentiert sich das Schulhaus mit einer gestockten Sichtbetonfassade, welche dem Gebäude Repräsentativität verleiht und in seiner Haptik zwischen den ortstypischen Putzbauten und Natursteinmauern der Umgebung vermittelt. Die grosszügigen, liegenden Fenster geben dem Schulhaus einen zeitgenössischen Ausdruck. Mit ihrem umlaufenden Rhythmus, symmetrisch angeordneten Fensterteilungen und einem schmalen, ungestockt belassenen Rand werden zugleich gestalterische Aspekte des historischen Gebäudes aufgegriffen und transformiert.
Komplettiert wird das Ensemble aus Altem und Neuem Schulhaus durch einen freistehenden Pavillon aus Beton, der als gedeckter Aussenraum für Pausenaufenthalt, Frei-Unterricht sowie für spezielle Anlässe der Schule oder der Bevölkerung dient.
Im Innern ist das Schulgebäude geprägt durch eine räumliche Verschränkung der Geschosse über die Erschliessung, mittels derer zum Einen räumliche Differenzierungen je Geschoss entstehen, zum Anderen ein fliessender Raumzusammenhang in der Vertikalen generiert wird. Der offene Dachraum unter dem Walmdach bildet mit einem zentralen Oberlicht einen Abschluss der skulpturalen Erschliessungsfigur.
Die Tragstruktur wird zum einen gebildet aus den gestockten Sichtbetonfassaden, zum anderen aus den Z-förmig angelegten Sichtbetonwänden des Erschliessungsraumes. Während die Schulräume innen gedämmt und ausgekleidet sind, ist die Konstruktion des Erschliessungsraumes im Bereich der Fassade zweischalig ausgeführt. Auch das Dach ist mit einer zweischaligen Betonkonstruktion realisiert. Die äussere Betonschale definiert dabei mit den Dachoberlichtern das Dach als fünfte Fassade und unterstützt damit das monolithische Erscheinungsbild des Baukörpers. Zugleich sichert sie aufgrund ihrer Masse eine gute Thermik für die Schulräume des Dachgeschosses.
Grundsätzlich verfolgt das Projekt das Anliegen, statische, akustische, lüftungs- und beleuchtungstechnische Anforderungen wo möglich gestalterisch zusammenzufassen. Das Zusammenwirken der technischen Massnahmen lässt weniger die einzelnen Notwendigkeiten ablesbar werden, sondern schafft darüber hinaus eine gestalterische Prägung des Gebäudes.

192070954