Physiotherapie Merian Iselin Klinik
,
Schweiz
Veröffentlicht am 31. März 2022
ffbk Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Umbau einer bestehenden, erdgeschossigen Produktionshalle mit Lagerräumen im Untergeschoss in eine Physiotherapiepraxis. Anpassung der Bausubstanz mit Eingriffen in die Tragstruktur, Anpassungen im Raumlayout und energetische sowie brandschutztechnische Ertüchtigungen.
Ausgangslage
Das Gebäude steht in einem durch eine vorwiegend gründerzeitliche Bebauung geprägten Wohnquartier. Da über die letzten 60 Jahre und speziell in den 1960er Jahren viele unsensible Eingriffe in den Gebäudebestand vorgenommen wurden, bestand unsere Aufgabe mehr darin dem Bestand einen neuen, zusammenhängenden Ausdruck zu verleihen und reparierend einzugreifen. In diesem Sinne ist unter anderem die Erdgeschossfassade im Einklang mit der darüberlegenden Fassadeneinteilung neu entwickelt worden.
Entwurfsidee
Das Projekt zieht seine Inspiration vor allem aus der Aufgabenstellung eine Therapieeinrichtung ohne Spitalcharakter zu entwerfen. Im Hinblick darauf wurden weit mehr anleihen an eine Hotel- bzw. Hospitality Einrichtung gemacht. Auf die übliche Material- und Lichtstimmung einer Therapieeinrichtung wurde gezielt verzichtet.
Projektierung
Der sehr hochwertige Ausbaustandard und die unterschiedlichen Nutzungen von Therapie- und Trainingsräumen über Garderoben bis hin zu Büros, Meetingräumen und einer Testküche verleihen dem Projekt eine thematische Vielfalt auf verhältnismässig kleinem Raum. Jeder Teilbereich ist innenarchitektonisch intensiv bearbeitet und gestaltet worden und jeder dieser Bereiche konnte mit der gleichen Detailgenauigkeit und der gleichen Tiefe im Design bearbeitet und ausgeführt werden.
Realisierung
Der Gebäudebestand hatte über die Jahre zahlreiche statische wie auch räumliche Eingriffe erlebt und war dringend erneuerungsbedürftig. Das umfängliche Raumprogram hat zusätzliche Ansprüche an die Gebäudeinfrastruktur gestellt. Es mussten zahlreiche Durchbrüche in Wänden und Böden erstellt und zudem eine komplett neue Lüftung installiert werden. Von diesen Eingriffen war nicht nur der eigentliche Umbau im Erd- und Untergeschoss betroffen, sondern auch die darüber liegenden Wohnungen, welche zum Zeitpunkt des Umbaus bewohnt waren. Aufgrund der Eingriffstiefe wurde eine ganze Reihe von Massnahmen gefordert. Diese umfassten eine umfassende energetische Sanierung der Fassade, Anpassungen im Brandschutzkonzept, eine Erneuerung der Kanalisation und eine Neubeurteilung der Erdbebensicherheit des gesamten Gebäudes. Der Entwurf musste auf all diese Teilaspekte reagieren und die Massnahmen in das Gestalterische Konzept integrieren.
Besonderheiten
Das Design des Projektes stützt sich im Wesentlichen auf zwei Materialien, die durch eine Kombination aus zwei Hauptfarbtönen und einer Kontrastfarbe ergänzt werden. Bei den Materialien handelt es sich um Holzoberflächen aus geräucherter Elsbeeere und Pietra Grey Marble. Zum Einsatz kommen diese Materialien im Gesamten Projekt. Im speziellen aber im Eingangsbereich und dem Empfangstresen. Bei den Farben handelt es sich um einen grauen Grundton der an allen Wänden und Decken zum Einsatz kommt, um die Flächen zu homogenisieren und einen Hintergrund für die übrigen Gestaltungselement zu schaffen. Hinzu kommt ein dunkelgrauer Farbton) der sich an Türen, Fenstern, internen Verglasungen und auch den Sockelleisten findet. Ergänzt wird diese Palette mit durch einen denimblauen Stoff, der einen Farbkontrast zu den übrigen Farben bildet und gleichzeitig den warmen Braunton der Holzoberflächen ergänzt.