Sonne Seehotel

 
6205 Eich,
Schweiz

Veröffentlicht am 03. April 2025
ushitamborriello Innenarchitektur Szenenbild AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025

Lichtinszenierung Okular Mondscheinbar Hotel Rezeption Lobby Lounge «Timetunnel» Seminar-  und Banketträume Lichtspiel Seminar- und Bankettraum Wellnesssuite Pool outdoor Wellnesssuite mit Sauna Mobiles Sonnenpendel vor TV Wellnesssuite mit Sauna Bad in der Wellnesssuite Illuminierte Fassade

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Seestrasse 23, 6205 Eich, Schweiz
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
05.2022
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Nutzfläche
1500 m²

Beschreibung

In einzigartiger Lage auf einer Landzunge direkt am Sempachersee nahe Luzern wurde das traditionsreiche Sonne Seehotel in eine neue Ära überführt. Die Umgestaltung und Erweiterung des Hauses wurde durch ushitamborriello Innenarchitektur Szenenbild AG verantwortet und folgt einer visionären Idee: Die Sonne, Namensgeberin des Hauses, als Zentrum eines eigenen kleinen Universums zu denken – mit Licht, Raum und Material als orbitale Elemente. Seit 1850 empfängt das Hotel Gäste aus aller Welt, nun präsentiert es sich in neuer architektonischer und atmosphärischer Dimension.

Die Neugestaltung nimmt die aussergewöhnliche Lage am Seeufer auf und überführt sie in eine raumprägende Gestaltungsidee. Die Fassade des Neubaus erinnert in ihrer vertikalen Holzlattung an den umliegenden Schilfgürtel. Die variierende Tiefe, Breite und Farbigkeit der Leisten erzeugen eine filigrane, bewegte Oberfläche, hinter der sich raumhohe Fensterflächen befinden. Diese öffnen den Innenraum weit zum Aussenraum und lassen Licht, Wasser und Landschaft zum Teil des Interiors werden. Das Herzstück des Hotels bildet die weitläufige Lobby, die Alt- und Neubau verbindet. Eine lasierte Kassettendecke aus Sichtbeton und schwebende, golden belegte Scheiben bestimmen das Raumgefüge. Es sind umgedeutete Elemente der historischen Lichtmaschine – der «macchina della luce» –, die hier in neuer Form als Sonnenballett über dem Geschehen kreisen. Darunter gruppieren sich Lounge- und Essbereiche, gerahmt von einer Innenarchitektur, die sich durch die durchgängige Verwendung von warmem Kirschholz in Lamellenform auszeichnet. Dieses Motiv fungiert nicht nur als Filter und Zonierungselement, sondern verbindet visuell auch andere Bereiche des Hauses. Die angrenzenden Seminarräume im Obergeschoss überzeugen durch eine klare Funktionalität, kombiniert mit einer eleganten Materialität. Drei lichtdurchflutete Räume lassen sich zu einem 150 m² grossen Saal zusammenführen, der sich ebenfalls zur Seeseite hin öffnet. Im Untergeschoss befinden sich weitere, ähnlich strukturierte Seminarräume mit einer Terrasse, die spektakuläre Ausblicke auf den See bietet. Ein gestalterisches Highlight bildet der Übergang zwischen Alt- und Neubau im Untergeschoss: Ein schmaler Durchgang mit einem Höhenversatz von 120 cm wurde als «Timetunnel» inszeniert. Mit gebogenen Metallträgern, Spiegelwänden und einer raffiniert inszenierten Lichtinstallation in Zusammenarbeit mit Jörg Krewinkel entstand ein Raum, der die Verbindung der Zeitebenen – Vergangenheit und Zukunft – räumlich erfahrbar macht. Die futuristisch anmutende Passage mündet in die sogenannte Mondscheinbar – ein geheimnisvoller Ort für nächtliche Begegnungen, Tanz oder konzentrierte Vorträge vor einer spiralförmigen Lichtinstallation, die an galaktische Bewegungen erinnert. Die Gestaltung der Suiten greift das zentrale Narrativ der Sonne und ihrer Umlaufbahnen auf und entwickelt es räumlich weiter. Kirschholzlamellen strukturieren die Suiten und ermöglichen durch gezielte Verschiebbarkeit das Öffnen oder Separieren von Raumzonen. Die Betten wirken schwebend im dunklen Blau des Raums und lassen sich auf Wunsch des Gastes rotieren. Das Thema Wasser ist ebenso präsent: Waschtische und Armaturen treten als skulpturale Objekte in Erscheinung. Die Kombination von metallischen Oberflächen, tiefblauen Wand- und Bodenflächen sowie der freie Blick auf den See schaffen eine Stimmung zwischen Rückzug und Weite. Auf den Balkonen laden freistehende Badewannen zum Eintauchen ein – immer mit der Sonne im Gesicht und dem See vor Augen.

Das Projekt von ushitamborriello Innenarchitektur Szenenbild AG wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Sabrina Hobi publiziert.

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