Stadtkirche St. Martin, Olten Erneuerung und Neugestaltung

 
4600 Olten,
Schweiz

Veröffentlicht am 24. September 2020
hummburkart architekten gmbh
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Kirchenschiff Aussenansicht Chorraum Kerzenständer Nischengestaltung Seitengänge Gemeinschaftsgrab Urnenöffnung Gemeinschaftsgrab Emporentreppen mit Einbauten Kleinküche unter Emporentreppe Pfarrbüro auf Seitenempore Innenansicht Pfarrbüro Werktagskapelle Chorstühle Brunnen Aufzugsrad im Dachraum

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Kirchgasse 2, 4600 Olten, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
09.2018
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Gebäudekosten (BKP 2)
6,0 Mio. CHF

Beschreibung

Die Kirche soll in erster Linie als Gotteshaus und als Ort der Begegnung und Besinnung dienen aber in Zukunft auch mehr ausgelastet und tagsüber geöffnet werden können. Gewünscht war zudem eine vermehrte Nutzung durch unterschiedliche Veranstaltungen in den Wintermonaten.

Ausgangslage

Zur Erreichung dieser Ziele wurden neben der äusseren und inneren Sanierung der Kirche verschiedene Elemente erneuert und ergänzt. Die Veränderungen geschahen zur Hauptsache im Chorraum, in der Werktagskapelle und der darüberliegenden Chorempore, in den Seitengängen, und unter den Treppenaufgängen zu den Emporen. Ausserdem wurden Teile der Haustechnik erneuert. Der Erhalt der prägenden klassizistischen Grundstruktur stand bei der Planung an erster Stelle. Die Ergänzungen sind reversible Einbauten und Möbel, welche sich wieder entfernen oder verändern lassen ohne dabei die Struktur anzutasten.

Entwurfsidee

In Zusammenarbeit mit Anton Egloff wurde die liturgische Möblierung neu gestaltet. Ein neuer Altar und Ambo aus einer Vollholzkonstruktion mit vergoldetem Mensaband, einen Gabentisch, einer Osterkerze und 12 Sedes beinhaltet die neue Chorraumgestaltung. Ein Gemeinschaftsgrab, wird im Seitengang rechts im Bereich des Seitenportals eingebaut. Das Grab wird im Boden eingelassen und mit einer Bronze-Intarsie im Gussasphaltbelag ummalt.
Die Nischen der Seitengänge wurden nach dem Konzept der Künstlerin Adelheid Hanselmann im abgetönten Grauton, welcher im Bereich zwischen den Balustraden verwendet wurde, gestrichen und mit Aphorismen von Franz Hohler, Jacqueline Keune, Dorothee Sölle, Carl Friedrich Weizäcker und Meister Eckhart bestückt.
Um bei Anlässen in der Kirche eine minimale Infrastruktur vor Ort zur Verfügung zu haben, wurde unter den Emporentreppen eine Kleinküche und eine behindertengerechte Toilette eingebaut. Diese sind als schrankartige Möbel in dunkel gehaltener massiver Eiche ausgebildet und lehnen sich an den bestehenden Schränken und Möbeln an.
Die Werktagskapelle wird neu als Sekretariat genutzt. Mit dem Einbau einer Wendeltreppe wurde die Chorempore direkt erschlossen. Dort ist als eingestellter Holzkörper das neue Pfarrbüro entstanden, dessen Fassade sich an den Emporentreppeneinbauten anlehnt. Grosse Fensterfächen zum Kirchenraum und zum Fenster an der Aussenwand gewährleisten eine guten Belichtung.

Projektierung

Die veränderten Nutzungen in den Kirchen benötigen eine sorgfältige Integration in den Bestand. In diesem Fall wurden die wenigen Eingriffe zusammen mit der Baukommission in Begleitung der Denkmalplege sorgfältig abgewogen. Die Einbauten sind reversibel, die Eingriffe in den Bestand minimal.
Durch die heute verkehrsfreie Kirchgasse ist ein Platz entstanden, durch welchen die Stadtkirche belebter und attraktiver geworden ist. Dies wird durch die Massnahme, das Sekretariat und das Büro des Pfarrers in die Kirche zu integrieren, weiter optimiert. Die sakrale Nutzung der Kirche soll weiterhin die Hauptnutzung sein. Für die weiteren Nebennutzungen wurden spezifische Orte definiert.

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