Umbau/Ausbau SAC Binntalhütte, Binn

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3996 Binn,
Schweiz

Veröffentlicht am 05. Oktober 2020
VWARCH ARCHITEKTEN dipl. Arch. ETH BSA SIA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Binntal Ankunft Binntal Südfassade Binntal Südfassade Richtung Binn Binntal Südfassade Detail Binntal Schuh- und Winterraum Binntal Schuh- und Winterraum Binntal Schuh- und Winterraum Binntal Essraum Binntal Essraum Binntal Erschliessung Binntal Gang Schlafräume Binntal Schlafraum 8P. Binntal Hüttenwartszimmer Binntal Waschraum Binntal Wegzeichen

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Albrunpass, 3996 Binn, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
08.2018
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
1
Geschossfläche
376 m²
Nutzfläche
320 m²
Gebäudevolumen
1070 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
2,2 Mio. CHF

Beschreibung

Die Binntalhütte des SAC Sektion Delémont (1943) entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen. Zur Vergrösserung der Schlafräume wurde das Dach um 1.50m angehoben und die Schlafräume zwei- bis dreistöckig organisiert. Die Hütte wurde nur in der Höhe erweitert; der Fussabdruck blieb bestehen.

Ausgangslage

Die Binntalhütte des SAC Sektion Delémont wurde im Jahre 1943 gebaut und 1978 -79 erweitert. Sie entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen betreffend Sanitäreinrichtungen und Komfort. 2014 wurde für die Sanierung und Erweiterung der Hütte zu einem Wettbewerb eingeladen. Aufgabe war es bei gleicher Anzahl Schlafplätze die Hütte mit neuen umweltverträglichen Toiletten zu erweitern und mehr Komfort für die Hüttenwarte und Gäste zu schaffen.

Entwurfsidee

Unsere Projektidee war es, anstelle eines Anbaus die Hütte in der Vertikalen zu erweitern. So wurde das Dach um 1.50m angehoben und die Schlafplätze im Obergeschoss auf mehreren Etagen anstelle nur einer Lage angeordnet. Die vertikale Erweiterung erfolgte mit Natursteinen vom Ort ohne den Aufbau architektonisch zu artikulieren. Die Fassaden wurden von Anbauten und Feuertreppen befreit.
Im Innern wurde die Hütte modernisiert, der ganze Holzbau sowie die Fenster im Obergeschoss wurden erneuert. Die Funktionen wurden geklärt: Das Obergeschoss dient dem Schlafen, das Erdgeschoss dem Aufenthalt und im Untergeschoss sind die Lager- und Serviceräume untergebracht.
Mit einer minimalen Volumenerweiterung wird ein Maximum an Platz geschaffen – der Footprint aber bleibt der gleiche. Die Hütte steht so selbstverständlich da, als sei sie immer schon so gewesen. Sie ist nur reiner und etwas höher als bisher.

Projektierung

Im Erdgeschoss liegt direkt beim Eingang der neue Schuh- und Trocknungsraum der auch als Winterraum dient. Dahinter liegen Waschräume und Toiletten. Der Essraum blieb an alter Stelle, wurde aber komplett erneuert. Dank Holzwänden, Holzakustikdecke und neuen Holzmöbeln entsteht eine gemütliche Stube, Die Küche wurde vergrössert - eine neue Treppe verbindet sie mit dem Lager im UG. Die Schlafräume im Obergeschoss sind neu in kleineren Einheiten (6-12 Betten) auf mehreren Etagen organisiert. Der Hüttenwart erhält auf der Ostseite einen privaten Bereich mit Dusche. Wände und Böden sind alle in Holz ausgeführt (gehobelte Fichtenriemen). Im Erdgeschoss ist der Boden mit anthrazitfarbigem Linoleum belegt.

Die Energieversorgung erfolgt über neue Holz- und Tibaöfen, ergänzt mit Gas in der Küche. Neue Solarpaneele und thermische Kollektoren liefern Strom und Warmwasser. Drei neue Trockentoiletten mit Wurmkompostierung verbessern die sanitäre Situation. Herausforderungen waren die Anforderungen der Normen von Erdbebensicherheit, Brandschutz und Lawinenschutz, aber auch die knappen Ressourcen, die erschwerte Zugänglichkeit, die Baustellenlogistik und die kurze Bauzeit.

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