Umbau vom Reihenhaus Am Wasser
,
Schweiz
Veröffentlicht am 04. April 2025
bark architekten ag
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das Reihenhaus aus den 1930er-Jahren am Ufer der Limmat wurde durch bark architekten ag für eine junge Familie umfassend erweitert und energetisch saniert. Die bauliche Transformation erfolgte mit grossem Respekt vor dem Bestand und im engen Dialog mit der Bauherrschaft. Ein leichter Holzbau bildet das neue Attikageschoss, das dem Gebäude mit seiner hangseitigen Setzung eine volumetrische Staffelung verleiht. Die neue metallverkleidete Aufstockung verweist gestalterisch auf das ebenfalls ergänzte pavillonartige Balkonelement, das als verbindendes Scharnier zwischen Haus und Garten dient. Die textile Abschirmung und das ornamentierte Geländer verleihen der Terrassenarchitektur eine zeltartige, fast poetische Leichtigkeit.
Die Erweiterung des Wohnraums folgt der Typologie des Hauses. Im Untergeschoss mit Gartenzugang bleiben die Funktionen weitgehend erhalten. Erd- und Obergeschoss wurden an heutige Bedürfnisse angepasst, insbesondere durch Öffnung der Küche und eine klare Zonierung mittels eines raumprägenden Einbaumöbels. Die neu formulierte Raumfolge schafft fliessende Übergänge und grosszügige Blickachsen. Die originale Holztreppe wurde restauriert und prägt als authentisches Element das Zentrum des Hauses. Der neu geschaffene Dachraum beherbergt ein grosszügiges Elternzimmer mit offener Bad- und Ankleidezone – eine zurückhaltend gegliederte Wohnlandschaft mit Blick über die Limmat bis zum Uetliberg. Die Materialisierung und Farbgestaltung entwickelten sich in enger Zusammenarbeit mit der kunstaffinen Bauherrschaft. Während die Bestandsbereiche von einer ruhigen Tonalität und dem aufgefrischten Fischgrätparkett geprägt sind, bringt der Dachausbau mit intensiveren Farben eine spielerische Frische ins Haus. Die Fassadendämmung mit lindgrüner, reliefierter Keramikverkleidung greift bauzeitliche Motive auf und interpretiert sie zeitgemäss. Der historische Putz war durch frühere Eingriffe ohnehin überformt, eine Innendämmung aus Platzgründen ausgeschlossen. So wurde mit der neuen Aussenhaut ein ästhetisch wie funktional hochwertiger Abschluss geschaffen, der die Geschichte des Hauses weiterschreibt – als Beispiel einer sensiblen und selbstbewussten Transformation im städtischen Kontext.
Das Projekt von bark architekten ag wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Sabrina Hobi publiziert.