Umnutzung Hammergut

 
6330 Cham,
Schweiz

Veröffentlicht am 10. Juni 2016
EM2N, Mathias Müller, Daniel Niggli, Architekten AG ETH SIA BSA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Hammergut, 6330 Cham, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
01.2014
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Anzahl Wohnungen
36
Geschossfläche
7000 m²

Beschreibung

Die kraftvolle orthogonale Grundstruktur des ehemaligen Gutsbetriebs Hammer bildete stets die Basis für das erfolgreiche Integrieren neuer Bauten. Hier setzt auch die heutige Umnutzung an. Es wird ein atmosphärisch verdichtetes Ensemble angestrebt, in dem alte und neue Bauten gleichberechtigt miteinander koexistieren können.

Der Gutsbetrieb Hammer ist ein kräftiges, über 150 Jahre gewachsenes Ensemble. Durch innere und äussere Faktoren wie Änderungen im Produktionsablauf, Brände etc., hat sich das bauliche Ensemble seit jeher in einem Transformationsprozess befunden. Dass sich die neuen Bauten jeweils erfolgreich integrieren liessen, liegt an der kraftvollen orthogonalen Grundstruktur mit den charakteristischen Hofräumen und der zusammenbindenden Dachlandschaft. Innerhalb dieser übergeordneten Grundelemente ist über die Jahre ein interessanter Katalog differenzierter Grundriss- und Konstruktionstypologien mit unterschiedlichen Körnigkeiten entstanden.

Unser Vorschlag betrachtet die heutige Umnutzung als weiteren ‘natürlichen’ Entwicklungsschritt. Die vorgefundenen räumlichen und typologischen Regeln bilden dabei die Basis für die bauliche Entwicklung. Die Altbauten werden mit zurückhaltenden Eingriffen umgenutzt. Das Verwalterhaus kann neu zwei Wohnungen aufnehmen, oder als Grosswohnung vermietet werden. In der Scheune und im Kälberstall werden Büro- und Atelierarbeitsplätze eingerichtet, welche von der spezifischen räumlichen Stimmung profitieren. Die neuen Räume werden über offenfugige, filterartige Holzverschalungen belichtet, ohne dass die homogene Wirkung der Wandflächen verloren geht oder Dachoberlichter eingefügt werden müssen.

Die Typologie der Neubauten denkt das Vorhandene weiter und interpretiert es neu, ausgehend von der Situierung im Ensemble. Jeder Neubau verfügt somit über eine eigenständige Grundrisstypologie. Die Sprache nimmt Bezug auf die vorgefundenen architektonischen Themen (Dachformen, diverse Arten von Holzverschalungen). So entstehen differenzierte, kräftige Typen, die miteinander einen spezifischen Ort mit eigener Identität schaffen. Es wird ein atmosphärisch verdichtetes Ensemble angestrebt, in dem alte und neue Bauten gleichberechtigt miteinander koexistieren können. Die bestehende Hofstruktur wird beibehalten und punktuell gestärkt. Eine lebendige Mischung aus Wohnen und Arbeiten soll weiterhin Markenzeichen des Gutsbetriebs bleiben.

192060641