Werkhof Linthebene-Melioration

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8864 Reichenburg,
Schweiz

Veröffentlicht am 08. Dezember 2021
Ziegler+Partner Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Mit dem funktionalen Werkhof aus Schweizer Holz manifestiert die Linthebene-Melioration, wofür sie sich einsetzt:  für eine ausgewogene ökologische Entwicklung ihrer Werkanlagen Geheizt wird mit Erdwärme, das Dachwasser wird in einem Regenwassertank gesammelt, das Dach selbst ist für  eine Fotovoltaikanlage vorbereitet Innert nur gerade 11 Monaten entstand beim Autobahndreick Reichenburg der Werkhof Reumeren. Tragwerk und  Fassadenverkleidung sind komplett aus Schweizer Holz. Das markante Vordach erfüllt seinen Zweck in dreifacher Weise: als einwandfreier Witterungsschutz, als  konstruktiver Holzschutz und als hervorragender Schattenspender. Das Rückgrat bilden zwei 22 Meter lange Holzfachwerkträger, welche die Einstellhalle längs überspannen. Für eine  maximierte Hallenhöhe wurden die Träger statisch als Überzüge ausgebildet, die im Obergeschoss den Raum gliedern. Die beiden Überzüge definieren im Obergeschoss das grosszügige Foyer. Montage der Fachwerkträger im Juni 2020.

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Neulandstrasse 40, 8864 Reichenburg, Schweiz
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
10.2020

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Geschossfläche
1417 m²
Nutzfläche
1295 m²
Gebäudevolumen
6485 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
4,0 Mio. CHF

Beschreibung

Der raffinierte Holzbau ist komplett aus Schweizer Holz gefertigt und erfüllt damit die Wertvorgaben der «Linthebene Melioration» für eine ausgewogene ökologische Entwicklung.

Ausgangslage

Die «Linthebene Melioration» unterhält, erneuert und ergänzt ihre Werkanlagen in neun Gemeinden der Kantone Schwyz und St. Gallen auf rund 4272 ha Land. Dazu gehören ein Kanalsystem, Strassen, Brücken, Windschutz-/Heckenanlagen, Drainagen und Pumpstationen. Themen in den Bereichen Umweltschutz und gesellschaftlicher Veränderungen haben wesentlich an Bedeutung gewonnen. Wo bisher die ausgediente Lagerhalle einer Baufirma stand, wurde beim Autobahnkreuz Reichenburg innert nur 11 Monaten der Werkhof erstellt, ohne dabei wertvolles Kulturland zu überbauen.

Entwurfsidee

Nichts Überflüssiges, kein Firlefanz – die Schönheit ergibt sich aus der Reduktion aufs rein Funktionale. Dadurch strahlt der schlichte und prägnante Bau, Präzision und Klarheit aus.
Tragwerk und Fassadenverkleidung sind komplett aus Schweizer Holz gefertigt. Lediglich das Treppenhaus mit der platzsparenden Schachteltreppe ist zwecks Brandschutz und Aussteifung aus Stahlbeton erstellt. Geheizt wird mit Erdwärme, das Dachwasser wird in einem Regenwassertank gesammelt und das Dach selbst ist für eine Fotovoltaikanlage vorbereitet. Nebst der grossen Einstellhalle für Maschinen und Material befinden sich im Werkhof diverse Büro- und Lagerräume sowie ein Archiv und Aufenthaltsraum, allesamt hindernisfrei.
Die grösstenteils verwendeten Materialien beschränken sich auf Holz, Sichtbeton, Sichtmauerwerk sowie dunklen Terrazzo. Für den Innenausbau wurde naturbelassenes Holz eingesetzt, die Fassadenschalung ist vorvergraut. Die technischen Installationen in der Einstellhalle wurden sichtbar verlegt.
Das markante Vordach erfüllt seinen Zweck in dreifacher Weise: als einwandfreier Witterungsschutz, als konstruktiver Holzschutz und als praktischer Schattenspender. Dadurch konnte der aussenliegende Sonnenschutz für ein blendfreies Arbeiten in den Büros deutlich reduziert werden.

Projektierung

Das Rückgrat des Werkhofs bilden zwei 22 m lange und 6.5 t schwere Holzfachwerkträger, welche die Einstellhalle längs überspannen. Die Längsüberspannung mag auf den ersten Blick erstaunen, ist jedoch ökonomischer, da im Vergleich zu einer Querausrichtung nur zwei statt drei Träger benötigt werden. Für die maximale Hallenhöhe wurden die Träger statisch als 4.20 m hohe, sichtbare Überzüge ausgebildet, welche im Obergeschoss der klaren Raumgliederung dienen.

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