Wohn- und Geschäftshäuser Zollstrasse-Ost

57 von 60

 
8005 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 05. Oktober 2020
Esch Sintzel Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Ansicht über das Gleisfeld Ausblick auf's Gleisfeld Entrée Treppenhaus Ausblick Zollstrasse Durchgang ins Quartier

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Zollstrasse 37-61, 8005 Zürich, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
08.2019
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
139
Geschossfläche
21'417 m²
Gebäudevolumen
71'740 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
54,0 Mio. CHF

Beschreibung

Die Urbanisierung der Gleisfeld-Ränder am Zürcher Hauptbahnhof erinnert an die Kultivierung der Seeufer im 19. Jahrhundert. Das Gleisfeld wird als privilegiert anerkannt: zentral gelegen, von vielen Standorten aus sichtbar und seinerseits von der weiten Sicht profitierend.

Ausgangslage
Die Baufelder haben noch eine zweite Vorderseite, die zur Zollstrasse. Während der Gleisraum vom grossen Massstab geprägt ist, gehört die Strassenseite in die kleinteilige, engmaschige Blockrand-Stadt des 19. Jahrhunderts. Hier gelten für bauliche Interventionen strenge Regeln, während auf der Seite zum Gleisfeld hin ein grösseres Mass an Autonomie möglich ist. An diesem städtischen Ort ist eine robuste Architektur gefragt.

Entwurfsidee
Integration und Kleinmassstäblichkeit nach Norden, zum Gleis Autonomie und Grossmassstäblichkeit. Zwischen diesen Polen findet eine allmähliche Entwicklung statt, so dass die einheitliche Persönlichkeit jedes Hauses gewahrt bleibt: es geht nicht um zwei Gesichter, sondern um zweierlei Ausdruck eines Gesichts.

Projektierung
Die Gestaltung der Strassenseite ist auf die Wahrnehmung aus der Nähe angelegt. Die grosse Linie der weitgehend planen Strassenflucht sorgt für Ruhe und Ordnung, während ihre plastische Gliederung lebendigen Ausdruck und bewegten Schattenwurf erzeugt. Dort, wo Querstrassen und -gassen das Baufeld durchqueren, gerät die Strassenflucht unter dieser Krafteinwirkung in Bewegung: Erker betonen die Ecken und wiederholen gleich einem leisen Nachhall die grosse Bewegung, die der Baukörper auf der offenen Gleisseite vollzieht. Gleichzeitig führen sie die plastische Betonung der Blockecken weiter, wie sie für den Kreis 5 kennzeichnend ist.
Auf der Seite des Gleisfelds werden die Baumassen aus Entfernung erlebt - und aus der Bewegung des fahrenden Zuges. Hier fächern die Baukörper auf. Sie nehmen damit ein Motiv auf, das die beschleunigte oder verlangsamte Bewegung versinnbildlicht. Ausserdem vergrössert das Auffächern die Abwicklung der Häuser, sodass möglichst viele Wohnungen an Aussicht und Sonne teilhaben.

Aus Esch Sintzel wurden 2024 Studio Sintzel und SERA – Studio Esch Rickenbacher Architektur. Das Projekt von Esch Sintzel wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2021 eingereicht. 

192211780