Wohnhäuser Südstrasse

 
8008 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 05. Oktober 2020
Esch Sintzel Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Aussenperspektive von Haus 2 auf Haus 1 Vogelperspektive Blick aus Badezimmer ins Grüne Blick entlang Fassade ins Grüne Blick aus Eckzimmer ins Grüne Blick aus Essbereich in Richtung Wohnen- und Schlafzimmer Blick aus Eckzimmer mit Blick auf Fassade Haus 2 Blick aus Entrée Attika ins Grüne Blick aus Schlafzimmer Attika ins Grüne Blick aus Loggia Blick von Wohnen in Richtung Küche Blicke entlang Enfilade Bildausschnitt Keramik und freistehende Badewanne Blicke von Loggia in Richtung Küche Aussenperspektive Stofflichkeit Fassade

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Südstrasse 26 + 28, 8008 Zürich, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
09.2020
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
14
Grundstücksfläche
4178 m²
Geschossfläche
2447 m²
Nutzfläche
1665 m²
Gebäudevolumen
7385 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
9,0 Mio. CHF
Parkplätze
12

Beschreibung

Die Neubauten befinden sich in Zürich, im Quartier Weinegg. Es handelt sich dabei um zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 14 Wohnungen, welche im üppigen Garten, unterhalb eines Landhauses aus dem 17. Jahrhunderts, sowie dessen barocken Gartens, projektiert wurden.

Ausgangslage
Der Auftrag der Bauherrschaft war es, im südwestlich von ihrem Anwesen gelegenen Garten, Mietwohnungen zu projektieren, welche sich gut in die Umgebung einbetten und ein würdiges Gegenüber zum geschützten Anwesen und der Gartenanlage darstellen.
Der vorgefundene Garten war geprägt durch einen grossen Baumbestand und eine üppige Vegation, welche die Nähe zu den umstehenden Nachbarschaften kaschierten.

Entwurfsidee
Der dichte Baumbestand und die üppige Vegetation bilden den Ausgangspunkt für den Entwurf. Es sollten Gebäude entstehen, welche der vorgefundenen Situation Rechnung tragen, indem sie es erlauben, dass der Garten in seinem Charakter bestehen bleibt und weiterhin, als ein kontinuierliches Element erlebt werden kann. Die beiden Volumen mit ihrer sechseckigen Form, wurden so gesetzt, dass sie dem Terrain möglichst wenig Widerstand entgegen setzen und sie umspült werden, von dem sie umgebenden Grünraum.
Der Bezug nach aussen, war auch für die Entwicklung der Grundrisse massgebend. Nicht die Sicht auf den fernen See, sondern der Blick in die nahen Bäume machen den Reiz dieses Ortes aus. Entsprechend werden die Wohnräume durch ein umlaufendes Bandfenster zum Garten geöffnet. Eine Brüstung, sowie ein Sturz, geben den Räumen Halt und tragen zur Privatssphäre der Bewohner bei.
Die allseitige Zuwendung zum Garten hat Ihre Entsprechung in einer Raumfolge, die von weiten Blickbeziehungen und einer Enfilade entlang der Fassade gekennzeichnet ist. Durch eine offene Grundrissgestaltung entsteht ein fliessender Raum, welcher nur durch wenige Körper und Wände gegliedert wird. Ein weiteres zentrales Element bildet die Mehrfachlesbarkeit der Schränke, denn erst auf den zweiten Blick ist ersichtlich, dass deren Türen gleichzeitig auch die Funktion des Raumabschlusses übernehmen können. Durch einen kurzen Handgriff kann so der fliessende Allraum in kleine, private Kammern verwandelt werden.

Projektierung
Bei der Fassadengestaltung galt ein besonderes Augenmerk der Leichtigkeit, sowie die Betonung der Horizontalität. Die umlaufenden Bänder aus Holz, welche in drei abgestufte Segmente unterteilt werden, sowie das Bandfenster prägen den Ausdruck der Fassade. Aufgrund des relativ steil abfallenden Terrains stehen die Häuser auf einen grob gestockten Betonsockel, welcher farblich an die darüber liegenden Bänder angeglichen wurde, wodurch die Gebäude besser in der Umgebung sitzen.
Das dritte, prägende Material der Fassade ist Kupfer, welches im Dachgeschoss den Abschluss des Gebäudes bildet und die horizontalen Bänder durch filigrane Fensterbänke und Sturzbretter nochmals nachzeichnet. Die Verwitterung des Kupfers wurde durch die Wahl des Farbtons der Fenster nochmals aufgenommen.
Der Grünton der Fassade wurde gewählt, um die Gebäude als Bestandteil des Gartens zu artikulieren und in diesen einzubinden. Die textilen Fallarm-Markisen werden komplementär zur Fassadenfarbe in einem rostigen Rot ausgeführt und bilden somit einen Farbakzent.
Im Innern betonen raumhohe Elemente deren Körperhaftigkeit und stärken somit den sie umspülenden, fliessenden Raum. Die Schiebefensterlassen durch das Aufschieben, die Wahrnehmung von Innen- und Aussenraum verschwimmen.
Bei der Materialisierung wurde erneut auf wenige, jedoch kräftige Materialien gesetzt. Das Dunkle Rot der Schreinerarbeiten, der Sims aus Nussbaum, sowie die blauen Platten aus Keramik, bilden die dominierenden Elemente.

Aus Esch Sintzel wurden 2024 Studio Sintzel und SERA – Studio Esch Rickenbacher Architektur. Das Projekt von Esch Sintzel wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2021 eingereicht. 

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