Wohnsiedlung In den Gärten
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Büchel Neubig Partner GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2014
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Wohnbebauung mit 62 Mietwohnungen «In den Gärten» Weinfelden, 2011-2013
Wie im Schwarzplan erkennbar, interpretiert das Neubauprojekt die bestehenden Nachbargebäude als Fragmente eines Feldes von Punkthäusern und ergänzt diese zu einer durchgängigen Bebauung. Mithilfe zweier Bestandsgebäude im Westen entstand so eine aus acht Gebäuden bestehende fast quadratische Siedlungsfigur mit einer offenen Mitte. Die sechs Neubauten entsprechen drei Typen, dem Quadrat-Typ (Haus 1/4), dem Ost/West-orientierten Längstyp (Haus 2/5) und dem Nord/Süd-orientierten Längstyp (Haus 3/6), die je zweifach vorkommen. Die Häuser zwei bis fünf haben vier Vollgeschosse, die 3.Obergeschosse der nach Westen orientierten Häuser eins und sechs sind zur Nachbarbebauung hin zurückversetzt. Neben Erschliessungszonen und Anwohnergärten sind in der freien Mitte Spiel-, Freizeit- und allgemeine Aufenthaltsbereiche für Kinder, Heranwachsende und Ältere entstanden.
Für eine Wohnbebauung dieser Art erstmalig im Thurgau wurde eigens ein Mobilitätskonzept entwickelt. Es beinhaltet neben den neu bewerteten Infrastruktur- und Parkierungsmassnahmen eine von der Wohnungsverwaltung bereitgestellte Broschüre mit Informationen zu nicht-PKW-gebundenen Mobilitätsformen. Auch mithilfe der hohen Zahl von 3,5 Fahrradstellplätzen pro Wohnung wird der Abhängigkeit vom PKW entgegengewirkt und das Radfahren gefördert.
Die Bebauung ist Minergie-zertifiziert.
Die Wohnungen im Erdgeschoss verfügen über einen eigenen Mietergarten mit Laube, in den Obergeschoss-Wohnungen ist dem Wohnen ein «grünes Zimmer» zugeordnet. Das ist ein Freibereich, der von einer berankbaren Struktur umhüllt ist und so die vertikale Begrünung der Siedlung ermöglicht. Der Umgang mit den Pflanzen, der der Bebauung zum Namen «In den Gärten» verhalf, verleiht dem Wohnquartier seinen besonderen Charakter. Nach den Aspekten zunächst der landwirtschaftlichen Nutzung des Gebietes und später der gärtnerischen Produktion rücken nun die Aufenthaltsqualitäten und der Freizeit- und Erholungswert der Bepflanzung für die Bewohner in den Mittelpunkt. Nach den Feldern und Gewächshäusern der Vergangenheit ist eine Siedlung mit Gärten, Freibereichen und «grünen Zimmern» entstanden.