Wohnüberbauung Moos

 
6330 Cham,
Schweiz

Veröffentlicht am 04. November 2021
Loeliger Strub Architektur GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Die luftige und leichte dreigeschossige Schicht mit Loggien und Lauben um den gemeinschaftlichen Hofraum wird im L-Haus zur Erschliessungstypologie der Wohnungen. Die Fassade mit Ausrichtung zur Landschaftsseite thematisiert mittels einer grosszügigen Befensterung für die Bewohner den Fernblick. Die Hauseingänge werden mittels einer Betonskulptur aus Vordach und Sitzbank akzentuiert. Für jedes Geschoss wurden spezifische Wohnungen entwickelt. Die Wohnungen im Erdgeschoss erhalten dank einem Höhenversatz im Wohnzimmer einen direkten Zugang zum Gartensitzplatz. Die Cockpitküchen im S-Haus orientieren vermitteln zwischen Wohn- und Aussenraum. Eine Mittelzone mit abgehängter Decke und Vorhängen zoniert den Grundriss und ermöglicht je nach Bedürfnis der MieterInnen eine flexible Nutzung als Bücherregal, Homeoffice oder Schlafnische. Mittelzone mit Einbaumöbel. In den Wohnungen bilden weissen Wände und eine dunklen Farbgebung der Türen und Sockelleisten einen Kontrast zu den Brettstapeldecken aus Holz. Das Treppenhaus aus Sichtbeton vermittelt mit einzelnen Farbakzenten zwischen dem öffentlichen und privaten Raum. Der Wohnraum lässt sich im Sommer auf die Veranda erweitern. Vorhänge bieten die Möglichkeit, Privatsphäre zu schaffen und bringen ein spielerisches Element in die gegliederte Holzfassade. Die bunten Holzveranden verbinden und erweitern mehrere Zimmer der Wohnungen. Die Küchen im Attikageschoss erhalten durch ein rundes Oberlicht zusätzliches Tageslicht. Die grosszügigen Dachterrassen der Attikawohnungen erweitern den Wohnbereich in den Sommermonaten. Die Fassade mit der Holzverschalung bildet zur Landschaft hin eine klare Siedlungsgrenze. Der Hofraum verzahnt sich über die Mugerenstrasse hinweg mit dem Aussenraum der Nachbarsbebauung zu einem Begegnunsort im Quartier.

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Mugerenstrasse 70-82, 6330 Cham, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
12.2019
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
48
Grundstücksfläche
11'062 m²
Geschossfläche
9063 m²
Gebäudevolumen
27'588 m³
Parkplätze
39

Beschreibung

Ein S- und L-förmiger Baukörper bilden zur siedlungsseitigen Strasse einen halboffenen Hofraum und zur Landschaft eine klare Siedlungsgrenze aus. Eine den Wohngebäuden vorgestellte Loggienschicht bildet einen belebten Filter zwischen dem gemeinsamen Hofraum und der privaten Welt des Wohnens.

Ausgangslage

Die Wohnüberbauung «Moos» liegt am Siedlungsrand von Cham und ist aufgeteilt in drei aneinandergrenzende Teilgebiete. Diese befinden sich in verschiedenen Bauzonen (W1 und W2, Landwirtschaftszone) und grenzen an unterschiedliche Nachbarschaften (Einfamilienhäuser, Landschaftsraum, Hofstatt mit Nebengebäuden). Auf diese unterschiedlichen Ausgangslagen wird jeweils mit einer gebietsspezifischen Bebauungsstrategie und ganz unterschiedliche Wohnungstypen reagiert.

Entwurfsidee

Durch die Baukörper gebildeten Aussenräume und die Umgebungsgestaltung verbinden sich die beiden Teilgebiete 1 und 2 zu einem zusammenhängenden Siedlungsraum. Die identitätsstiftende Aussenraumfolge entlang der Mugerenstrasse findet einen qualitätvollen Abschluss im neuen Baumplatz. Der Baumplatz wird zur Drehscheibe, wo die bestehenden Flur- und Wiesenwege mit der Quartiererschliessung kurzgeschlossen werden. Ein S- und L-förmiger Baukörper bilden zusammen zur siedlungsseitigen Mugerenstrasse einen halboffenen Hofraum und zur Landschaft eine klare Siedlungsgrenze aus. Die beiden unterschiedlichen Nachbarschaften werden zum Anlass genommen ganz unterschiedliche Fassaden auszubilden.
Eine den Wohngebäuden vorgestellte dreigeschossige luftige Loggien- oder Laubengangschicht bildet einen belebten aber auch schützenden Filter zwischen dem gemeinsamen Hofraum und der privaten Welt des Wohnens. Auf die Landschaftsseite thematisiert eine grosszügige Befensterung für die Bewohner den Fernblick. Der Zwischenraum zwischen den Schmalseiten der beiden Baukörper wird für die Hofbenutzer als ‚«Fenster zur Landschaft» inszeniert.

Projektierung

Die 48 Wohnungen in den beiden Mehrfamilienhäusern sollen preiswerten Wohnraum für ein mittleres Preissegment und eine breite Bewohnerschaft anbieten. Die Wohnhäuser sind dreigeschossig und für jedes Geschoss sind spezifische Wohnungen entwickelt worden, die auf die jeweilige Höhenlage reagieren.
Das Kellergeschosse und die Treppentürme sind in Ortbeton gegossen und bilden die Basis und das aussteifende Skelett für die eigentlichen Wohngeschosse in Holzbauweise. Aus akustischen und ökonomischen Gründen sind die Geschossdecken als kompakte Holz-Beton-Verbunddecken geplant. Mit Gipsplatten verkleidete Holzständerwände bilden die tragenden und nichtragenden Innenwände.

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