Wohnüberbauung Moos
,
Schweiz
Veröffentlicht am 04. November 2021
Loeliger Strub Architektur GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Ein S- und L-förmiger Baukörper bilden zur siedlungsseitigen Strasse einen halboffenen Hofraum und zur Landschaft eine klare Siedlungsgrenze aus. Eine den Wohngebäuden vorgestellte Loggienschicht bildet einen belebten Filter zwischen dem gemeinsamen Hofraum und der privaten Welt des Wohnens.
Ausgangslage
Die Wohnüberbauung «Moos» liegt am Siedlungsrand von Cham und ist aufgeteilt in drei aneinandergrenzende Teilgebiete. Diese befinden sich in verschiedenen Bauzonen (W1 und W2, Landwirtschaftszone) und grenzen an unterschiedliche Nachbarschaften (Einfamilienhäuser, Landschaftsraum, Hofstatt mit Nebengebäuden). Auf diese unterschiedlichen Ausgangslagen wird jeweils mit einer gebietsspezifischen Bebauungsstrategie und ganz unterschiedliche Wohnungstypen reagiert.
Entwurfsidee
Durch die Baukörper gebildeten Aussenräume und die Umgebungsgestaltung verbinden sich die beiden Teilgebiete 1 und 2 zu einem zusammenhängenden Siedlungsraum. Die identitätsstiftende Aussenraumfolge entlang der Mugerenstrasse findet einen qualitätvollen Abschluss im neuen Baumplatz. Der Baumplatz wird zur Drehscheibe, wo die bestehenden Flur- und Wiesenwege mit der Quartiererschliessung kurzgeschlossen werden. Ein S- und L-förmiger Baukörper bilden zusammen zur siedlungsseitigen Mugerenstrasse einen halboffenen Hofraum und zur Landschaft eine klare Siedlungsgrenze aus. Die beiden unterschiedlichen Nachbarschaften werden zum Anlass genommen ganz unterschiedliche Fassaden auszubilden.
Eine den Wohngebäuden vorgestellte dreigeschossige luftige Loggien- oder Laubengangschicht bildet einen belebten aber auch schützenden Filter zwischen dem gemeinsamen Hofraum und der privaten Welt des Wohnens. Auf die Landschaftsseite thematisiert eine grosszügige Befensterung für die Bewohner den Fernblick. Der Zwischenraum zwischen den Schmalseiten der beiden Baukörper wird für die Hofbenutzer als ‚«Fenster zur Landschaft» inszeniert.
Projektierung
Die 48 Wohnungen in den beiden Mehrfamilienhäusern sollen preiswerten Wohnraum für ein mittleres Preissegment und eine breite Bewohnerschaft anbieten. Die Wohnhäuser sind dreigeschossig und für jedes Geschoss sind spezifische Wohnungen entwickelt worden, die auf die jeweilige Höhenlage reagieren.
Das Kellergeschosse und die Treppentürme sind in Ortbeton gegossen und bilden die Basis und das aussteifende Skelett für die eigentlichen Wohngeschosse in Holzbauweise. Aus akustischen und ökonomischen Gründen sind die Geschossdecken als kompakte Holz-Beton-Verbunddecken geplant. Mit Gipsplatten verkleidete Holzständerwände bilden die tragenden und nichtragenden Innenwände.