Betreutes Wohnen im Cadonau
,
Schweiz
Veröffentlicht am 29. März 2022
Chebbi / Thomet / Bucher Architektinnen AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Zwei Neubauten mit insgesamt 35 Wohnungen fügen sich in die Gesamtanlage der Seniorenresidenz Cadonau ein.
Ausgangslage
Die Stiftung Cadonau wurde 1959 gegründet. Das Seniorenzentrum bietet betagten und pflegebedürftigen Personen ein Zuhause. Die heutige Gesamtanlage ist das Ergebnis mehrerer Entwicklungsphasen. 2016 wurde ein Wettbewerb für eine Ergängzung und Verdichtung des Areals mit Wohnungen ausgeschrieben. Das Projekt von Chebbi Thomet Bucher überzeugt durch seine sehr differenzierte Setzung und Massenverteilung der beiden Baukörper innerhalb der Gesamtanlage.
Entwurfsidee
Zwei neue Punkthäuser fügen sich in die Gesamtanlage der Seniorenresidenz Cadonau ein. Mit respektvollem Abstand gegenüber dem Bestand ergänzen sie das Wohnangebot um 35 Wohnungen und einem Spitexbüro. Dank ihrer dreieckigen Form sind wichtige Blickbezüge in die Landschaft für die bestehenden Gebäude trotz der baulichen Verdichtung möglich. Die vertikale Höhenentwicklung der Bauten steht im Kontrast zum langgezogenen Flachbau Linde (Architekt Peter Zumthor) und belässt den unteren Gartenbereich mit den Obstbäumen. Am bestehenden Wegenetz angegliedert bilden die drei Häuser mit ihren Alterswohnungen eine räumliche und funktionale Einheit. Die Erschliessungsachse durch den Garten wird zu einem wichtiger Begegnungsraum.
Durch den geringen Höhenunterschied lassen sich die gemeinsamen Nutzungen wie Spitex und Fitnessraum hindernisfrei erreichen. Von hier gelangen die Bewohnerinnen bequem in das Restaurant und die Cafeteria. Mit diesem städtebaulichen Vorschlag wird die gewünschte Arealentwicklung massvoll umgesetzt. Der Entflechtung der Nutzungen von Pflege und Wohnen wird durch zwei eigenständige Solitäre geschaffen. Die Qualitäten des Ortes, insbesondere des Hauses Linde mit Umschwung, werden weiterhin als identitätsstiftende Merkmale in ein neues Ganzes eingebunden. In diesen zwei Häusern lässt sich ein angenehmer Alltag vorstellen, der den Bewohnern einen wohnlich unabhängigen Alltag bietet, im Wissen einer nahen professionellen Infrastruktur des Pflegezentrums.
Projektierung
Ein grosszügiges Treppenhaus erschliesst drei Wohnungen pro Geschoss je Gebäude. Diese sind jeweils über Eck organisiert und profitieren somit durch eine mehrfache Orientierung und Besonnung. Der offene Wohn-Essbereich mit Küche wird durch eine windgeschützte Loggia zoniert. Die Zimmer mit Nasszellen liegen seitlich beim grosszügigen Eingangsbereich.
Realisierung
Der Ausdruck der Fassade besteht aus einem Sichtklinkermauerwerk mit Holzmetallfenstern. Die leicht vorspringenden Loggien betonen die Vertikalität der Gebäude, die die Volumina schlanker erscheinen lassen. Die zweischalige Fassadenkonstruktion stellt eine nachhaltige und hochwertige Fassade dar, welche in ihrem Ausdruck zeitlos ist und eine gute Nachhaltigkeit erreicht.
Besonderheiten
- Verdichtung und Ergänzung eines bestehenden Areals
- Zusätzlich Umbau und Erweiterung der Cafeteria, Personalräume und Tiefgarage