Checkpoint Zürich

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8005 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 28. März 2024
Skop AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Zentrales Atrium Treppenpodest als Sitzgelegenheit Warteraum Irisierende Glas- und Spiegelwände Gesundheitscheck Discokugeln im Atrium Schlichtes Behandlungszimmer

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Limmatstrasse 25, 8005 Zürich, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
05.2023
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Nutzfläche
872 m²
Gebäudekosten (BKP 2)
1,9 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
40

Beschreibung

Der Checkpoint Zürich ist ein Gesundheitszentrum für queere Menschen – und für alle anderen. Als eines der grössten Zentren für HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen in der Schweiz ist der Checkpoint Zürich eine Erfolgsgeschichte für sich: Der bisherige Standort im Hauptbahnhof platzte aus allen Nähten, nun arbeiten die rund 40 Mitarbeitenden auf rund 900 Quadratmetern auf zwei Etagen in einem Neubau der SBB. Skop wurde mit dem Erweiterungsprojekt ab «Core and Shell» beauftragt. Zentrales Anliegen der Bauherrschaft war es, neben optimalen Betriebsabläufen eine gute Balance zwischen prägnantem Auftritt und dem Schutz der Privatsphäre der Klient*innen zu finden.

Entwurfsidee

Die Gestaltung des Checkpoints ist der Versuch, die Vielfalt queerer Geschichten und Identitäten in einem Spannungsbogen anzudeuten. Einerseits erinnern die zentralen Zugangs- und Wartebereiche an einen Club oder eine Bar. Nicht in erster Linie, weil die Community gerne feiert – das natürlich auch – sondern weil diese Orte im queeren Bewusstsein für Aneignung, Kreativität, Unkonventionalität und Stolz stehen: Lange Zeit waren sie die einzigen sicheren Rückzugsorte für freie Entfaltung. Im Kontrast dazu stehen die hellen Beratungs- und Behandlungsräume, die sich nicht von anderen modernen Praxen unterscheiden. Denn das Bedürfnis, so angenommen zu werden, wie wir sind, teilen wir alle.

Projektierung

Statt klinischer Praxisatmosphäre ist ein Ort entstanden, der die queere Vielfalt selbstbewusst widerspiegelt. Herzstück des Entwurfs ist das zentrale Eingangsatrium, für das ein grosser Durchbruch in die bestehende Betondecke geschnitten wurde: Sechs Discokugeln, dunkle Linoleumböden und Spiegelwände sorgen für einen glamourösen Empfang. Beim Farbkonzept stand die Auseinandersetzung mit dem Aspekt der Mehrdeutigkeit, des Fliessenden im Vordergrund: Die irisierenden Folien, die umlaufend auf die Glasflächen aufgebracht sind, verändern je nach Betrachtungswinkel ihren Farbton.

Realisierung

Innerhalb eines Jahres musste vom Entwurf über das Genehmigungsverfahren bis zur Fertigstellung alles zügig abgewickelt werden. Neben dem Termindruck war auch der Kostenrahmen eng gesteckt. Gefragt waren daher ein klares Konzept, einfache Details und eine direkte Materialisierung.

Das Projekt von Skop Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.

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