Doppelhaus Ried

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3185 Schmitten FR,
Schweiz

Veröffentlicht am 03. April 2023
maeder | stooss architekten gmbh
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Ostfassade Nord- und Ostfassade Südfassade Fassadendetail Treppenhaus Gang Cheminée Terrasse

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
06.2020
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
2
Grundstücksfläche
953 m²
Geschossfläche
615 m²
Nutzfläche
404 m²
Gebäudevolumen
1808 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
1,7 Mio. CHF
Parkplätze
5

Beschreibung

In Schmitten haben maeder | stooss architekten ein Doppelhaus für zwei Familien errichtet. Der lang gestreckte Neubau verleiht dem Weiler Ried einen Abschluss. Die Ostfassade ist grossmassstäblich und steht im Dialog mit den Gewerbebauten. Nach Westen hingegen ist die Fassade kleinteilig und orientiert sich am Massstab der Nachbarhäuser. Auch materiell verweist das Haus auf beide Welten: mit Beton auf die Industriebauten und mit Holz auf die ländliche Umgebung.

Ausgangslage

Der Weiler Ried im freiburgischen Schmitten war ursprünglich landwirtschaftlich geprägt. Das Ensemble bestand aus dem Bauernhaus, dem Wohnhaus, einem Stöckli und einem Speicher. Die Familiengeschichte sollte weiter geschrieben und für die Familien zweier Kinder ein neues Zuhause geschaffen werden.

Entwurfsidee

Mit dem Doppelhaus wird der östliche Rand des Weilers räumlich begrenzt und damit die gemeinschaftliche Mitte gestärkt. Gegen die industriell geprägte Ostseite reagiert der Bau flächig und lang gezogen im Massstab der Industrie. Gegen den Innenhof des Weilers dagegen versetzt, kleinteilig und in der Geometrie der Bestandsbauten. Auch das terrassierte Flachdach nimmt die Formensprache der Industrie auf und macht die Topografie des Ortes sichtbar, indem die Horizontale betont wird. Die Materialität der Fassade verstärkt diesen Eindruck durch eine horizontal verschachtelte Fügung aus Sichtbeton und Holzschalung. Materialien, die sich wiederum dem Kontext, dem Spannungsfeld zwischen Industrie und traditionellem Bauernhaus verschreiben lassen.

Projektierung

Im Grundriss wurden zwei formgleiche Figuren längs aneinandergereiht. Im Schnitt wird die Komplexität der Repetition sichtbar: Die Gebäudeteile sind um ein Geschoss vertikal verschoben und in der Ausrichtung verdreht. Mit einem gedeckten Durchgang wird der Zugang an die Mitte des Weilers mit seinen gemeinschaftlichen Funktionen angebunden.
Mit dem Doppelhaus wollten wir untersuchen, ob die raumplanerischen Ziele der Nachverdichtung qualitätsvoll umgesetzt werden können und ein soziales Mit- und Nebeneinander möglich bleibt. Dafür wurden im Weiler auch die gemeinschaftlichen Einrichtungen um eine Eigenverbrauchgemeinschaft (ZEV) mit zentraler PV-Anlage auf dem Bauernhausdach ergänzt, die den Weiler seither mit Strom versorgt.

192230141