Doppelhort Hofacker
,
Schweiz
Veröffentlicht am 02. April 2024
Pascal Flammer Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Der Doppelhort auf der Schulanlage Hofacker in Schlieren knüpft an den denkmalgeschützten Bestand aus dem Jahr 1957 von Architekt Hans Hubacher an. Die runde Grundform und der Baustoff Holz heben sich deutlich vom Bestand ab. Innen- und Aussenraum sind stark miteinander verbunden. Die gesamte Schulanlage ist im Inventar kulturhistorischer Bauten eingetragen und wurde von Pascal Flammer Architekten in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege des Kantons Zürich weiterentwickelt: Der Neubau hebt sich klar und ansprechend vom Bestand ab und fügt sich harmonisch in den schönen Aussenraum ein.
Entwurfsidee
Der Rundbau verleiht dem Gebäude eine eigenständige Form und setzt sich elegant von der denkmalgeschützten Gesamtanlage des Architekten Hans Hubacher aus dem Jahr 1957 ab. Die Geschichte des Ortes bleibt ablesbar, Gebäude und Landschaftsraum verschmelzen miteinander. Das auskragende Vordach und die Vollverglasung mit schlanken Stützen schaffen ein attraktives Gebäude und fördern ein räumliches Kontinuum von innen nach aussen.
Die Verwendung einer Massivholzkonstruktion, bei der alle Hölzer in ihrer natürlichen Farbe belassen wurden, verleiht dem Gebäude eine warme und organische Ästhetik, die sich im Laufe der Zeit selbstbewusst verändern wird. Der Asphalt in der unmittelbaren Umgebung wurde aufgerissen und in eine Magerwiese umgewandelt. Dies erhöht die Artenvielfalt und verbessert das Mikroklima. Bemerkenswert ist auch das begehbare Dach, das eine zusätzliche Dimension der Funktionalität, Ästhetik und Interaktivität addiert.
Projektierung
Interessant ist die Statik des Gebäudes: Ein Rundbau erfordert eigentlich ein Radialsystem. Aus baulogistischen Gründen wurde jedoch eine Tragrichtung in parallelen Segmenten vorgeschlagen und acht Meter ohne sichtbare Träger überspannt. Die Deckeneinteilung wurde so gewählt, dass die Belastung der Stützen in der Fassade optimiert werden konnte. Die Elementbreiten wurden in Abhängigkeit der Auflager an der Fassade und in der Kreismitte als Zwischenauflager und der maximalen Transportbreite optimiert. So konnten die Auflagerträger bereits im Werk in die Decke integriert werden.
Der Holzbau wurde von der Haustechnik getrennt. Es wurde eine Hohlkastendecke eingebaut, die in Einzelteilen wiederverwendet wurde. Die Stützen und Innenwände sind alle rückbaubar. Es wurde kein Aufbeton verwendet. So konnten die Randunterzüge direkt im Werk in die Deckenelemente eingebaut werden. Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt über Innenwände. Die Fassade ist aus heimischem Schichtholz.
Das Projekt von Pascal Flammer Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.