Erweiterung und Renovierung Grundschule

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1632 Riaz,
Schweiz

Veröffentlicht am 31. März 2023
FAZ architectes Sàrl
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
4/Rue des Monts, 1632 Riaz, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
11.2020

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Grundstücksfläche
1321 m²
Nutzfläche
595 m²
Gebäudevolumen
6020 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
4,4 Mio. CHF

Beschreibung

Die von den FAZ architectes realisierte Erweiterung verleiht der Grundschule in Riaz aus den 1960er-Jahren mehr Präsenz, stärkt das architektonische Ensemble und verbindet gleichzeitig die verschiedenen Ebenen der Pausenhöfe. Ihr Ausdruck orientiert sich an den umliegenden Scheunen und Bauernhöfen und interpretiert mit vorvergrauten Fichtenholzlamellen an den Fassaden lokale Traditionen neu. Die beiden neuen Flügel des Schulkomplexes weisen regelmässige Fensterflächen auf, die an die institutionellen Gebäude der Gemeinde erinnern.

Ausgangslage

Das ursprüngliche Gebäude der Grundschule von Riaz stammt aus den späten 1960er-Jahren. Die sechs Klassen waren auf zwei Baukörper verteilt. An der Stelle des neuen Erweiterungsbaus befand sich ein Zivilschutzbunker.

Entwurfsidee

Die Erweiterung der Grundschule durch einen Neubau verleiht der Schule eine stärkere Präsenz im Ortskern. Der Verbindungsbau gliedert die beiden Ebenen des Schulhofes. Die drei Schulflügel sind sternförmig angeordnet und führen durch ihre Anordnung zu den Aussenbereichen, die den Kindern zum Spielen und Verweilen zur Verfügung stehen. Die Grundschule wird um einige Klassenräume erweitert. Zu den vier sanierten Klassenzimmern kommen in den neuen Flügeln sechs weitere Klassenzimmer, drei kleinere Räume für den Unterricht in Kleingruppen, ein Werkraum und das Lehrerzimmer hinzu. Eine schulergänzende Betreuung mit Speisesaal und Lehrküche komplettiert das Schulzentrum. Ein separater Zugang zu diesen Räumen ermöglicht es den Bewohnern und Vereinen der Gemeinde, diese auch ausserhalb der Schulzeiten zu nutzen.
Die Arbeit mit der Symbolik des Hauses, die im volumetrischen Ausdruck der Schule präsent ist, wird auch im Inneren umgesetzt. Eine zeitgemässe Neuinterpretation findet sich in der Innenverkleidung, den hohen Sockelleisten oder auch den bewohnbaren Fenstern.

Projektierung

Die Gemeinde Riaz ist geprägt von ihren grossen Wäldern und das sollte sich auch in der Neugestaltung der Schule widerspiegeln. Das neue Gebäude besteht aus einem zentralen gemauerten Kern und einer Holzstruktur für die Fassaden, Böden und das Dach. Jedes Klassenzimmer verfügt über eine Wand aus gepressten Lehmziegeln. Diese wurden wegen ihrer warmen Textur, thermischen sowie feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften ausgewählt. Durch diese Massnahmen entstanden ein angenehmes Raumklima und ein Bauwerk, in dem man sich wohlfühlt.

Realisierung

Der Beton für die Bodenplatte und die Fundamente wurde vor Ort gegossen. Durch die Vorfertigung des Dachstuhls konnte die Bauzeit verkürzt werden. Die Verkleidung der Innenräume mit Lehmziegeln erfolgte parallel zu den Fassadenarbeiten. Der Innenausbau erfolgte fast vollständig in handwerklicher Schreinerarbeit, ohne den Einsatz von Gipskartonplatten oder Farben, die sonst im Ausbau verwendet werden. Durch diesen bewussten Verzicht konnte nach Abschluss der Arbeiten ein angenehmer, lösungsmittelfreier Geruch wahrgenommen werden. Die Arbeit der Handwerker ist ohne Zwischendecke und Putz sichtbar.
Während der Bauphase veranlasste das Bevölkerungswachstum der Gemeinde Riaz die Bauherrschaft, die Anzahl der Klassen und die Fläche für die Nachmittagsbetreuung nochmals zu erhöhen. Dafür musste ein für den Umbau vorgesehener Flügel des ursprünglichen Gebäudes abgerissen und durch einen Anbau ersetzt werden.

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