Handwerksgebäude Mosso

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1225 Chêne-Bourg,
Schweiz

Veröffentlicht am 07. April 2025
NOMOS Architectes SA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Chemin de la Gravière 16, 1225 Chêne-Bourg, Schweiz
Fertigstellung
09.2024

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Wohnungen
7
Grundstücksfläche
1106 m²
Gebäudekosten (BKP 2)
13,6 Mio. CHF

Beschreibung

Errichtet auf dem Familiengrundstück der Bauherrschaft, das einst die Druckerei des Grossvaters beherbergte, ist Mosso ein sechsstöckiges Gebäude, das gemischte Nutzungen im Zusammenhang mit zeitgenössischem Handwerk aufnimmt. Gelegen im Zentrum des sich stark wandelnden neuen Viertels rund um den entstehenden Bahnhof des Léman Express in Chêne-Bourg, versteht sich dieses Projekt als ein Werkzeug im Dienst seiner Nutzer*innen. Das Konzept basiert auf einem sowohl «Low-Tech» als auch nachhaltigen Ansatz – sowohl in der Planung als auch in der Umsetzung.

Das Projekt beruht auf einer hybriden Holz-Beton-Struktur mit grossen Brettschichtholzträgern aus Esche, die perforiert sind, um den Einfluss der technischen Installationen auf die Geschossflächen zu minimieren. Dieser Ansatz soll maximalen Raum und grösstmögliche Flexibilität in der Nutzung sicherstellen. Ziel ist es, eine modulare Umgebung zu schaffen, die sich an verschiedene Arten von handwerklichen Tätigkeiten anpassen kann.

Die Fassaden sind grösstenteils verglast und ermöglichen maximalen Einfall von natürlichem Licht. Sichtbar montierte Faserzementplattenerinnern an die Ästhetik eines Baukastens. Die Ecken des Baukörpers werden durch schräg gesetzte, versetzte Paneele gestaltet, was die Feinheit der Komposition betont und eine Hommage an die Vergangenheit des Ortes darstellt, der mit Druckerei und Papier verbunden ist. Diese Anordnung trägt auch zur Integration der Jalousien bei, ohne dass zusätzliche Gehäuse sichtbar sind.

Mit dem Label THPE (Très Haute Performance Énergétique – Sehr hohe Energieeffizienz) versehen, integriert das Projekt auf den oberen drei Etagen Fotovoltaikpaneele anstelle der Faserzementplatten, um die Energieproduktion zu optimieren. Die Innenraumgestaltung folgt einer handwerklichen Sprache mit rohen Materialien: geschliffener Betonestrich, Kalksandsteine, Holz, sichtbare Dämmplatten und Wände aus verdichteten Lehmziegeln (BTC – Briques de Terre Compressée). Besonders wurde auf Recycling geachtet, indem Leuchten und verglaste Trennwände aus abgerissenen Gebäuden wiederverwendet wurden.

Das Projekt von NOMOS Architectes wurde für den Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.

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