Haus mit Vorhang

Die späteren Bürogründer Timothy Allen und Ronan Crippa erhielten während ihres Studiums an der ETH Zürich den Auftrag für ein Einfamilienhaus und setzten sich mit ihrem Entwurf gegen zwei etablierte Büros durch. Mangels eigenem Büro und Erfahrung in der Ausführung zogen sie das ortsansässige Architekturbüro Berger & Partner hinzu.

Anfangs experimentierten die Jungarchitekten mit verschiedenen Hybridkonstruktionen und Tragsystemen, um einerseits genügend Speichermasse für heisse Sommertage zu generieren und andererseits einen schlanken Wandaufbau zu erreichen. Im Ergebnis ist eine tragende Skelettkonstruktion aus Beton entstanden, die mit einer textilen Hülle versehen ist. Die Aussenwände bestehen aus vorgefertigten Holzelementen mit einer gespannten Textilfassade als Witterungsschutz. Die auskragenden Geschossdecken mit aussenliegenden Vorhängen bieten zusätzlichen Sonnenschutz und verändern das Erscheinungsbild des Hauses je nach Tages- und Jahreszeit. Die Dächer im Erdgeschoss lenken den Blick in den grossen Garten, vom Obergeschoss fällt der Blick auf das umliegende Bergpanorama.

Das Gebäude ist dreigeschossig und unterkellert und besteht aus drei identischen Grundrissen. Durch eine schmale Tür betritt man das Haus und gelangt in den Eingangsbereich, von dem aus man über zwei Durchgänge den grossen Wohnraum betritt. Dahinter öffnet sich das Haus zur Terrasse und zum Garten hin. Im Erschliessungsbereich des Hinterhauses befinden sich das Treppenhaus, das Bad und die Waschküche. Im Vorderhaus befinden sich das Wohnzimmer, das Esszimmer und die Küche. Die Zwischenwände im Obergeschoss sind als Einbaumöbel konzipiert, um eine spätere Anpassung zu ermöglichen und möglichst viel Stauraum zu schaffen.

Das Projekt von Allen + Crippa Architektur wurde für den Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.