Projektdaten
Beschreibung
Durch die behutsame Restaurierung des Einfamilienhauses in Meride werden historische Oberflächen, Farben und Materialien bewahrt und durch gezielte räumliche Eingriffe weiterentwickelt. Ein monolithisches Volumen aus Treppe und Kamin aus Arzo-Marmor bildet das neue räumliche Zentrum des Hauses. Das im 17. Jahrhundert errichtete, ländlich geprägte Wohnhaus liegt im historischen Kern von Meride, dessen Ortsbild im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) verzeichnet ist. Die Architektur des Gebäudes organisiert sich um einen innen liegenden Hof, der über ein Tor von der öffentlichen Gasse aus erschlossen wird.
Das florale Deckenfresko wies Ablösungserscheinungen auf und wurde durch die Konsolidierung der tragenden Schicht von oben gesichert; in einem zweiten Schritt wurde auch die malerische Dekoration restauriert. Die ursprünglich nicht normgerechte Treppe oberhalb des Kamins im Wohnraum wurde durch eine neue, bündig in das bestehende Mauerwerk integrierte Wand gesichert. Auf diese Weise verschmelzen Treppe und Kamin zu einem einzigen, weiss gefassten Volumen. Die ursprüngliche Farbgebung mit weissen Wänden und Decken, blauen Fensterrahmen sowie weiss-blauen Platten und blauen Akzenten im Bad wurde beibehalten und restauriert. Der originale Boden aus marmorierten Terrakottafliesen blieb erhalten, wurde instand gesetzt und mit einer schützenden Oberflächenbehandlung versehen. Die Küche wurde mit einer eigens für diesen Raum gefertigten Arbeitsfläche aus Arzo-Marmorsplitt ergänzt. Ein neuer Küchentisch greift das Material auf und integriert eine grossformatige Marmorblume als eingelassenes Motiv. Massgefertigte Textilien, Skulpturen von Petra Weiss sowie die Neugestaltung des Innenhofs mit Arzo-Marmorplatten und einem Kräuterbeet ergänzen das Zusammenspiel von Bestand, Materialität und Kunst.
Das Projekt von Enrico Sassi architetto wurde von Nina Farhumand publiziert.
