Micro-Apartments Kibako

 
8302 Kloten,
Schweiz

Veröffentlicht am 28. November 2025
Züst Gübeli Gambetti Architektur und Städtebau AG

Westfassade Treppenhaus Gemeinschaftsraum Bibliothek Waschraum Korridor mit Überhöhe Wohnung mit Galeriegeschoss Treppe zur Galerie Galerie Blick zum Balkon Gemeinschaftsraum mit Überhöhe

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Talacherstrasse 48, 8302 Kloten, Schweiz
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
10.2025
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
2
Anzahl Wohnungen
30
Grundstücksfläche
1375 m²
Geschossfläche
2097 m²
Nutzfläche
1130 m²
Gebäudevolumen
5616 m³

Beschreibung

In Klotens Norden, zwischen Industrie- und Einfamilienhausgebiet, befindet sich eine lange Wiesenzunge. Ein schlanker Holzbau will hier als erster Brückenschlag zwischen den Fronten Synergien für die lokale Gemeinschaft schaffen. Kibako soll Anstoss für ein Quartier sein, das sich künftig – ganz in der Tradition der Einfamilienhäuser – aus der Vielfalt seiner Einzelteile speist. Ziel war ein ökologisch wie sozial nachhaltiges Haus, das mit 30 Kleinsteinheiten den Flächenverbrauch eindämmt und dabei für ein gutes Wohngefühl sorgt. Eine innovative Arche aus Holz, die den Beweis antritt, dass grosszügige Raumhöhen sowie ein differenziertes Raumangebot das Minus an privater Raumfläche zu kompensieren vermögen.

Kibako – japanisch für Holzkiste – besitzt nur ein Treppenhaus und wird von einem Mittelkorridor längs durchmessen. Zu beiden Seiten reihen sich je Geschoss identische Einheiten, in deren Eingänge Sitznischen geschnitzt sind. Zuunterst befinden sich präzise gefügte Maisonettes. Eine Etage darüber schiebt sich eine Tranche Ateliereinheiten, um zuoberst von einem überhohen Wohngeschoss mit plastischem Dachraum behütet zu werden. Die Köpfe zu den Strassen enthalten Gemeinschaftsräume als Dreh- und Angelpunkte für die Bewohner: Nebst Waschsalon, Sitzungszimmer, Coworking-Space und Bibliothek steht auch ein erweitertes Wohnzimmer mit Küche zur Verfügung.

Die Mini-Appartements sind Gehäuse mit eigener «Persönlichkeit», ein Spiel zwischen Möbelbau und Architektur. Die Grundflächen der meist überhohen Räume sind mit Bedacht aufgeteilt, die Wände mit der Sorgfalt eines Möbelbauers ausgebildet: Eingelassene Schränke, Aufgänge, Nischen und Schlafkojen kommen im Gebrauch zur Entfaltung. Kastenfenster erweisen sich als kontemplative Sitzbank. Aussen zeigt sich Kibako als elegant gezackter Holzbau, dessen schützender Hut auf der Gemeinschaft ruht. Dem aus Nut- und Feder-Elementen gefügten Bau gewinnen Deckleisten Rhythmus und Tiefe ab – wie überhaupt das ganze Haus von Gestaltungswillen, Liebe zum Detail und Holz durchdrungen ist.

Das Projekt wurde von Züst Gübeli Gambetti Architektur und Städtebau hochgeladen und von Nina Farhumand publiziert.

200877147