Regenbogenhaus

 
8005 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 03. Februar 2023
Camponovo Baumgartner GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Tanzende Wände Saal mit Spiegelwänden Regal mit Flyerauslage Fenstermöbel mit Vorhang Spiegelwand mit Bullauge Arbeitsecke mit Leuchte Fenstermöbel Vorhang offen Fenstermöbel Vorhang geschlossen Vorhang Anbringung Glaswand Einbau

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Zollstrasse 117, 8005 Zürich, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
04.2021
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Geschossfläche
1665 m²
Nutzfläche
152 m²
Gebäudevolumen
558 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
400'000 CHF

Beschreibung

Das Regenbogenhaus ist für LGBTIQ+-Gemeinschaften Anlaufstelle, Bibliothek, Veranstaltungsort und Arbeitsraum zugleich. Auf 100 Quadratmetern befindet es sich im Zollhaus der Genossenschaft Kalkbreite. Mit mobilen Schiebewänden, die akustisch abschirmen, lässt sich der Raum für diverse Nutzungen gliedern.

Ausgangslage

Die Bauherrschaft wünschte Räumlichkeiten, die verschiedenen Nutzungen entsprechen: Anlaufstelle, Bibliothek, Treffpunkt, Veranstaltungsort und Arbeitsraum für LGBTIQ+-Gemeinschaften. Ausgangslage war ein Raum mit länglicher Grundform und zwei grossen Glasfronten. Unter dieser Voraussetzung sollte der Raum dem Bedürfnis nach Öffentlichkeit und Privatheit zugleich gerecht werden.

Entwurfsidee

Die Grundidee der Erweiterung war, einen wandelbaren Innenraum zu schaffen, der durchlässig ist und dennoch Rückzugsmöglichkeiten bietet. Dies wurde durch die Schichtung der langen Fensterfront mit sechs Fenstermöbeln umgesetzt. Das Möbel ist Bücherregal und Sitznische zugleich, sodass es ein Verweilen in der Fassadentiefe ermöglicht, zwischen dem Innen und Aussen. Der grosse Raum lässt sich durch mobile, verspiegelte Schiebewände, die akustisch abschirmen, in drei Einheiten gliedern: einen Mehrzweckraum mit Teeküche, eine Bibliothek und in einen Empfang mit Arbeitsbereich. Im Entrée trennt eine Regalwand den Eingangsbereich von einer Arbeitskoje mit Schreibtischen, die sich aus den Schränken ziehen lassen.
Auch in der direkten Materialisierung bringt die Grundidee, einen dezenten Rahmen zu schaffen, den erst die Nutzenden in ihrer Vielfalt ausfüllen, zum Ausdruck. Um die Fenstermöbel lassen sich zwei verschiedene Vorhänge ziehen. Sie spielen mit dem Mittel der Verkleidung. Einmal leicht und hindurchscheinend, einmal schwer und verdunkelnd, lassen sie unterschiedliche Bezüge nach aussen zu und sorgen im Innern für variable Raumstimmungen. Die Bewegung der verspiegelten Schiebewände ist ein performativer Akt, bei dem Grenzen verschoben werden. Im Spiegel gerät die Umgebung in Bewegung und der Raum wandelt sich.

Projektierung

Grundlage der Realisierung waren intensive Gespräche mit Vertretern der LGBTIQ+-Gemeinschaft über die Bedürfnisse der Benutzenden. Diese begleiteten den Prozess und förderten so die Buntheit des Regenbogenhauses. Aus planerischer Sicht waren computergestützte, dreidimensionale Visualisierungen und Pläne die favorisierten Arbeitsmittel. Die Ausgangslage eines Mieterausbaus erforderte auch einen Grossteil der Zeit vor Ort zu sein und die konkreten Gegebenheiten im Massstab 1:1 zu überprüfen.

Realisierung

Der Mieterausbau bedingte spontane Lösungen durch einen übernommenen Rohbau. Es kam zur Integration unerwarteter technischer Installationen im Entwurf.

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