Sportzentrum Heuried

31 von 44

 
8055 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 03. September 2020
EM2N, Mathias Müller, Daniel Niggli, Architekten AG ETH SIA BSA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Eingangsbereich Seitlicher Treppenaufgang Sicht vom Restaurant (1.OG) Eishalle Steg Schwimmbecken Eisfeld Innerer Treppenaufgang

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Wasserschöpfi 71, 8055 Zürich, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
08.2017
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Grundstücksfläche
57'855 m²
Geschossfläche
9187 m²
Nutzfläche
4449 m²
Gebäudevolumen
54'522 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
50,7 Mio. CHF

Beschreibung

Das Neubauprojekt Sportzentrum Heuried führt mit seinem erweiterten Volumen einen neuen Massstab in das Quartier ein. Das topografisch modulierte Dach wird Hauptprotagonist und vielfach lesbarer Schnittstellenraum zugleich. Hier überlagern sich Innen und Aussen, Enge und Weite, Sommer und Winter.

Ausgangslage

Die bestehende Sport- und Freizeitanlage aus dem Jahr 1964 von Fritz Schwarz und Hans Litz mit dem Freibad und zwei Ausseneisfeldern musste aus betrieblichen, baulichen und energietechnischen Gründen umfassend saniert und um eine neue, ganzjährig nutzbare Eishalle ergänzt werden.

Entwurfsidee

Das notwendig gewordene Volumen führt einen völlig neuen Massstab in das Quartier ein, den wir offensiv als neues städtebauliches Mass für diesen Ort forcieren wollten. Dabei wird das topografisch modulierte Dach zum zentralen Protagonisten, der die unterschiedlichen inneren und äusseren Nutzungen programmatisch zusammenführt. Durch die massive Auskragung von über 16 Meter wird die horizontale Dimension des Dachs zusätzlich gesteigert und der Kontrast zu den angrenzenden Wohnbauten gezielt weiter überdehnt, um das Sportzentrum Teil des landschaftlichen Massstabs der öffentlichen Anlage werden zu lassen. Im räumlich aufgeladenen Überlappungsbereich treffen schliesslich die unterschiedlichen Massstabsebenen des Ortes und der Nutzungen aufeinander und verdichten sich zu einem mehrfach lesbaren Schnittstellenraum, in dem sich Innen und Aussen, Enge und Weite, Sommer und Winter zwanglos überlagern. Der Eingangsplatz vor dem Haus bildet den Auftakt zu einer topografisch inszenierten Erschliessungs- und Aufenthaltslandschaft. Diese verknüpft auf verschiedenen Ebenen die unterschiedlichen Gebäude- und Arealteile miteinander. Rampen, Treppen und Stege machen den Komplex im engen Zusammenspiel mit der Gartenanlage vielfältig erlebbar und suchen damit die reiche Tradition moderner Freibäder in der Stadt Zürich weiterzuschreiben. Die Freibadanlage selbst wird sanft umgestaltet, die Liegeflächen maximiert und um eine Wasserspiellandschaft ergänzt.

Projektierung

Die Sportanlage ist als Mischbauweise konzipiert. Aus dem massiv ausformulierten Sockelgeschoss, mit dem sich die unterschiedlichen Geländeniveaus elegant überwinden lassen, entwickelt sich ein Raster aus massiven Betonstützen mit einer Betonzwischendecke, die im Inneren wie auch im Äusseren des Gebäudes ein komplexes Raumgefüge definiert und das Raumprogramm einfach zoniert. Das weitgespannte Dach und die Aussenfassade dagegen sind als Holzbau konstruiert. Sie verhelfen dem Bauwerk mit seinem zumeist aus den hiesigen Wäldern stammenden Holz zur Auszeichnung «Herkunftszeichen Schweizer Holz». Ein umlaufendes Fensterband im Obergeschoss lässt das durch den Kräfteverlauf der Träger landschaftlich modulierte Dach dramatisch schweben, während die weitgehend geschlossene Fassade des Erdgeschosses mit einem Kleid aus weiss und grau gestrichenen Holzlatten umhüllt wird, das dem grossen Volumen durch seine feine Massstäblichkeit eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen vermag. Die Solaranlage auf dem Dach deckt 20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Mithilfe des Energietausch- und Speichersystems wird zudem die Abwärme im Haus als auch im benachbarten Gemeinschaftszentrum wiederverwendet. Das Sportzentrum erreicht damit den Minergie-Standard für Eissporthallen.

192144797