
Umbau eines Wohnhauses zu einer Tagesstruktur
,
Schweiz
Veröffentlicht am 29. März 2022
SAG Architektur GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Sanierung und Umbau ehemaliges Brunnmeisterhaus (Wohnhaus) zu Tagesstruktur.
Ausgangslage
Die Liegenschaft Jakobsbergerholzweg 121 war im Eigentum der IWB und ist mit der Privatisierung der IWB ins Finanzvermögen der Einwohnergemeinde Basel-Stadt übergegangen. Die Parzelle (4258) liegt in der NöI Zone. In der laufenden Zonenplanrevision wird die Zweckbestimmung der Nutzung der Parzelle neu festgelegt. Unter anderem werden Bildung, Betreuung und Kultur sowie der Bereich Sport zulässig sein. In diesem Sinne wurde vom Planungsamt die neue Nutzung als Tagesstruktur als zulässig bestätigt.
Entwurfsidee
Das Brunnenmeisterhaus wurde von Architekt E. Vischer 1903-1906 geplant und realisiert. Es diente als Wohnsitz und Werkstätte für das Wasserreservoir Bruderholz. 1925 erfolgte ein Anbau im Nordosten der Liegenschaft für Pump- und Filteranlagen zur Wasseraufbereitung. In den 50er Jahren ist in einem Teilbereich der Remise ein Büro/Labor eingebaut worden.
Die im Inventar der Denkmalpflege aufgeführte Liegenschaft ist ansonsten äusserlich kaum verändert worden. Für die Umnutzung als Tagesstruktur sind verschiedene bauliche Eingriffe notwendig. Insbesondere muss die vertikale Erschliessung hinsichtlich Orientierung, Brandschutz, Fluchtwegtauglichkeit und hindernisfreiem Bauen neu gelöst werden. Daneben sind energetische Verbesserungen am Dach, im Untergeschoss und in der Remise nötig.
Projektierung
Im ehemalige Brunnmeisterhaus werden neu drei Gruppen für die Tagesstruktur und die dazugehörigen Räume eingebaut. Dabei wird auf die bestehende Struktur Rücksicht genommen. Das Erdgeschoss der Remise dient als Eingang /Garderobe mit angegliedertem Büro und Besprechungsraum. Im Erdgeschoss und Obergeschoss des ehemaligen Wohnhauses befinden sich neu zwei Gruppenräume für Essen und Aufenthalt. Die ehemaligen Badezimmer werden für die benötigten WC Anlagen umgebaut. Zusätzlich wird das Dachgeschoss der Remise für die dritte Gruppe ausgebaut. Ein Ruheraum in den ehemaligen Mansardenzimmern im Dachgeschoss ergänzt das Angebot. Im Souterrain/Untergeschoss wird die bestehende Tagesstruktur zu einem multifunktionalen Raum für lärmigere Spiele zusammengefasst. Ebenfalls wird hier die neue Regenerationsküche mit der Kalt-Anlieferung und die zusätzliche WC Anlage eingebaut.
Des Weiteren wird über alle Geschosse die Treppe erneuert und mit einem Lift behinderten gerecht erschlossen. Äusserliche Eingriffe sind minimal. Neben vier Dachflächenfenster wird auf der Nordostseite im Dach der Remise eine liegende Gaube eingebaut. Die Fassadenöffnungen im Zugangsbereich der Remise werden neugestaltet und erhalten mit dem spielerischen Sonnenschutz eine neue eigenständige „Adresse“. Die Fassade und das Dach werden grundsätzlich behutsam saniert, instand gestellt und aufgefrischt.
Realisierung
Sanierung des Satteldachs mit Verwendung der bestehenden Ziegeln. Isolierung des Gebäudes mit einer Innenwärmedämmung. Einbau von neuen Holzfenstern. Installation einer Pelletheizung und Ersetzen der bestehenden Radiatoren. Einbau einer Gastroküche im Obergeschoss, mit Installation einer Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Neue Unterlagsböden mit Parkett und Keramikfliesen.