Umbau und Erweiterung Im Tiergarten
,
Schweiz
Veröffentlicht am 06. März 2025
Theo Hotz Partner AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025
Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Ausgangslage
Die sich in Alt-Wiedikon befindende Liegenschaft «Im Tiergarten 7» wurde 1991 als Büro-/Laborgebäude erstellt. Das Gebäude wurde als Stahlbetonbau mit tragender vorfabrizierter Betonfassade und massiven vor Ort betonierten Kernen errichtet. Theo Hotz Partner Architekten wurden im Dezember 2017 beauftragt, eine Konzeptstudie für ein Umbau- und Erweiterungsprojekt mit Wohnnutzung zu erstellen. Im Rahmen dieser Umnutzung sollte das Gebäude erweitert und aufgestockt werden. Der Verbindungsbaukörper, welcher im 2. Obergeschoss das Volumen «Im Tiergarten 7» mit dem benachbarten «Friesenberg» verband, wurde im Vorfeld der Umbauarbeiten rückgebaut.
Städtebau und Freiraum
Durch Wegfall der baulichen Verbindung zum Nachbargebäude erscheint der Baukörper nun als freistehender Solitär, der als städtebauliches Scharnier zwischen dem Gebäude «Friesenberg» und dem umliegenden Wohnquartier wirkt. Gleichzeitig bildet er, als stark raumbildendes Element einen visuellen Abschluss zum angrenzenden Grüngürtel, der entlang der Talwiesenstrasse, Bühlstrasse und Binzallee verläuft. Die Parzelle ist mit einem Wegnetz durchzogen, das zum Entdecken einlädt und Rundgänge ermöglicht. Um das Gebäude herum verläuft eine Umgebungseinfassung, welche die Aufenthaltszone der erdgeschossigen Wohnungen definiert. An der Nordostseite befinden sich der Haupteingang, die Veloparkierung sowie eine Spielwiese für die Kinder. Differenziert platzierte Baumgruppen setzen Akzente und bilden gemeinsam einen malerischen Grünraum. Die versiegelten Flächen werden auf das Minimum beschränkt. Zwei Drittel der Grundstücksfläche sind begrünt.
Architektonischer Ausdruck
Das Bestandsgebäude erhält bewusst eine wahrnehmbar neue Identität, die auf die neue Nutzung als Wohngebäude verweisen soll, ohne damit ganz seinen Bezug zum Nachbargebäude Friesenberg oder zur eigenen Historie als Bürogebäude zu verlieren. Ein fein profiliertes, messingfarbenes Aluminiumblech umschliesst als Fassadenkleid den Baukörper. Der Sockel aus vorfabrizierten Sichtbetonelementen bildet einen Abschluss und Übergang zum Terrain. Innenseitig sind an dieser Stelle die Brüstungen der Fenster als Sitzbank ausgebildet. Eine feingliederige Bänderung umläuft geschossweise spielerisch den Baukörper und spannt dynamisch alternierend Balkonzonen auf, welche den angrenzenden Wohnungen zugeordnet sind.
Organisation
Ein räumlich dynamischer und grosszügig zenital belichteter Erschliessungsraum bildet die innere Adresse und den Kern des Gebäudes. Die unterschiedlichen Raumtiefen darum herum, führen in der Entwicklung zu einem sehr breiten Angebot an verschiedenen Wohnungstypen. Alle Wohnungen profitieren von grosszügigen Raumhöhen, die aus der Zeit als Bürogebäude auch für die neue Nutzung eine grosse Qualität darstellen.
Das Projekt von Theo Hotz Partner wurde für den Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.