Haus über dem Murtensee, Haut Vully

 
1789 Lugnorre, Haut Vully,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
smarch - Mathys & Stücheli Architekten
Teilnahme am Swiss Arc Award 2014

01. Front 02. Innen-Raster 03. Innen-Raumabfolge 04. Terrasse Nacht 05. Eingang 06. Treppe UG 07. Ausblick 08. Treppe von Oben 09. Aufgang

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Chémin de la Lamberta 33, 1789 Lugnorre, Haut Vully, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
01.2014

Beschreibung

Haus über dem Murtensee in Haut Vully

Der Entwurf ist in erster Linie eine Reflexion über die beständigen Formen der Architektur (Monumentalität, Verallgemeinerung, Archetypus) und der Versuch die «ewig wiederkehrenden» Themen der Raumbildung für die Gegenwart zu aktualisieren sowohl aus dem Fundus der Moderne und Vormoderne überlagert mit unserer eigenen autobiographischen Erfahrung als Architekten (a-modernes Vorgehen). Dabei entstand ein Haus, das gleichzeitig strenge Raumgeometrie, Präsenz und poetisierte Gewöhnlichkeit zum Thema macht. Anders gesagt: Das kleine Haus ist architektonische Forschung über die Möglichkeiten des Monumentalen im Alltäglichen, Unspektakulären. Referenztopoi: Palladio, Wright, Rossi-Boullée-Kahn, helvetische 70er Jahre, Brutalismus, Japonismus.

Erdgeschossgeometrie: Durch die präzise Teilung des Grundrissrechtecks in 9 identische Teilrechtecke (je 3,33m x 4,166m) entstehen Teilräume von 13.8 m2 Grundfläche, Proportion 1:1.25. vergl. Palladios Villen, 9-Square-Problem.

Um das zentrale Volumen des Treppenturms, werden sie als Enfilade offen gehalten, und im Norden einmal mittig unterteilt. Gegen Süden (Seesicht) werden 3 Teilräume strukturell mit geschosshohen Öffnungen verglast. So entsteht im Erdgeschoss ein gerichtetes Raumgitter mit vorgelagerter Terrasse, die um die Ecke eine mehrfach lesbare Transparenz erzeugt.

Querschnittsgeometrie: Der Querschnitt zeigt die durch die Schrägdach-Bauvorschrift und die strikte Raumgitter-Konzeption entstandene Amalgamierung von stereometrischem Rigor und Konvention. (Synthese, Camouflage, Vexierbild, Transparenz ). Das ist das Schweizerische. Simultan kubistisch-naturalistisch.

Vor allem der Hangschnitt ist prägend: Verzahnung der Topographie mit minimalem Sockel, Terrasse, Dachauskragung gegen Süden. Diese starke Profilierung (horizontale Verschattung, Tiefenwirkung) veranlasst erst die frontal wahrgenommene Monumentalität.

Das Sockelgeschoss, das Erdgeschoss, und das Dachgeschoss werden alle durch einen aus dem zentralen Feld wachsenden, alle Geschosse rigoros durchstossenden, zenital belichteten Treppenturm erschlossen. Energie: Sokratesprinzip, aktiver Kachelofen, minimale graue Energie, Sonnenkollektor.

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

192107020