Umnutzung Gerberei zu Wohnhaus
1700 Fribourg,
Schweiz
Veröffentlicht am 27. November 2025
Lateltin Monnerat architectes SA
Projektdaten
Basisdaten
Lage des Objektes
Petites-Rames 36,
1700 Fribourg,
Schweiz
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
12.2024
Gebäudedaten nach SIA 416
Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Wohnungen
2
Grundstücksfläche
1017 m²
Geschossfläche
415 m²
Nutzfläche
332 m²
Gebäudevolumen
1478 m³
Beschreibung
Das Projekt umfasst die Umnutzung und Instandsetzung eines ehemaligen Gewerbebaus in der Unterstadt von Freiburg, unmittelbar an der südlichen Stadtmauer der Neuveville und in direkter Nähe zur Saane gelegen. Obwohl das Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht, ist es in ein städtebaulich und historisch bedeutendes Umfeld innerhalb der mittelalterlichen Altstadt eingebettet.
Der Bau wurde 1939 als Gerberei errichtet und gliederte sich ursprünglich in zwei Ebenen: Im Erdgeschoss befand sich der Bereich zur Reinigung der Felle im Obergeschoss deren Trocknung. Die Konstruktion ohne Unterkellerung besteht im Sockel aus einer massiven Mauerwerksstruktur und in der oberen Zone aus einer Holzrahmenkonstruktion mit einem zweigeschossigen Satteldach, gedeckt mit Ziegeln. Die frei stehende Lage und die handwerklich geprägte Architektur unterscheiden das Gebäude deutlich von der umgebenden mittelalterlichen Bebauung. Das Projekt sieht den Einbau von zwei Wohnungen innerhalb des bestehenden Volumens vor. Die Wohnung im Erdgeschoss erhält einen direkten Zugang zum Garten. Die zweite Einheit erstreckt sich als Maisonette über die beiden oberen Geschosse und verfügt über eine Terrasse. Die innere Raumaufteilung orientiert sich an der ursprünglichen Gebäudestruktur; charakteristische Bauelemente wie Mauerwerk, Holzkonstruktion und Ziegeldach bleiben erhalten und prägen weiterhin das Erscheinungsbild im historischen Kontext. Der Eingriff erfolgte mit besonderer Sorgfalt und Rücksicht auf das baukulturelle Umfeld. Ein neu hinzugefügter Balkon, der gleichzeitig eine überdachte Terrasse für die Erdgeschosswohnung bildet, wurde als Dachvorsprung integriert. Die Holzverschalung des oberen Geschosses wurde überarbeitet, sodass die Bretter nun durch ihre Drehung als filigranes, lichtdurchlässiges Sichtschutzelement (Claustra) vor den Öffnungen wirken. Die architektonische Haltung des Projekts versteht sich als respektvolle Neuinterpretation der bestehenden Bausubstanz. Die Eingriffe folgen einer zurückhaltenden Strategie, die sich an der bestehenden Architektursprache orientiert und zugleich zeitgenössische Elemente subtil einführt. So entsteht moderner Wohnraum in einem ehemals zweitrangigen, aber ortsbildprägenden Gebäude der Altstadt – in sorgfältigem Dialog mit dem historischen Ensemble.
Das Projekt wurde von Lateltin Monnerat architectes hochgeladen und von Nina Farhumand publiziert
Das Projekt wurde von Lateltin Monnerat architectes hochgeladen und von Nina Farhumand publiziert