Über drei Tage hinweg durchzog ein dichtes Geflecht aus Ausstellungen, Installationen und Interventionen die Stadt – von charmanten Altbauwohnungen über industrielle Lagerhallen bis hin zu repräsentativen Stadthäusern und offenen Uferlandschaften. Wer sich auf den Weg vom Zentrum bis in das Quartier Nordhavn machte, begegnete keiner konventionellen Produktschau. Stattdessen formte sich ein weit verzweigter Parcours aus Szenografien und Positionen, die Gestaltung nicht als abgeschlossenes Objekt, sondern als kulturelle Aussage begreifen. Diese Vielfalt an Orten und Formaten öffnete neue Blickwinkel, stellte vertraute Konzepte infrage und forderte dazu auf, Gestaltung im grösseren Zusammenhang zu denken.

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür lieferte die dänische Marke Gubi. Ihre Präsentation fand am permanenten Firmensitz im Kopenhagener Nordhavn statt – in einem umgenutzten Hafengebäude nahe der Station Orientkaj. Die Szene wirkte bewusst roh: Die Möbel standen auf blankem Asphalt, flankiert von Wasser, Kränen und gestapelten Containern. Pierre Paulins «Pacha Lounge Chair» war hier erstmals in einer wetterfesten Outdoor-Version im Rahmen einer Ausstellung vor Ort zu sehen. Davor standen die farbigen «Carmel Coffee Tables» – die Tischplatten gefertigt aus Keramik. Die kleinen Tische wirkten fast skulptural. Ihre unterschiedliche Farbigkeit hob sich deutlich von der rauen Umgebung ab, geprägt von Asphalt, Containern und Hafenstruktur. Das gesamte Setting wirkte präzise arrangiert. Weiche, organische Formen trafen auf harte Materialien und industrielle Weite – ein Kontrast, der sich durch die genaue Platzierung der Möbel noch verstärkte.