Arc Mag 2022–5 – Bauten, die Lust machen, ins Büro zurückzukehren
Am 1. September 2022 ist die neue Ausgabe des Arc Mags erschienen. Darin dreht sich alles um das Thema «Back to the office?».
Wie oft wurde in den letzten Monaten prophezeit, dass «nach» der Corona-Pandemie nichts mehr sein würde wie früher. Doch irgendwie ist seit Beginn des Sommers alles wieder beim Alten: Die Menschen füllen Fussgängerzonen und Parks. Restaurants sind ausgebucht. Und die Orte für Sport und Unterhaltung erleben einen grösseren Zulauf als vor der Pandemie. Was sich aber definitiv verändert hat, ist wo und wie wir arbeiten, zumindest in der White-Collar-Welt. Während der Krise schnellte die Zahl der Heimarbeitenden von 25 auf 50 Prozent empor. Und das wird wohl auch grossteils so bleiben. Einige Firmen gehen mittlerweile sogar so weit, dass sie ihren Mitarbeitenden komplett freistellen, wo und mitunter sogar auch wann sie arbeiten. Was heisst das für die Bauaufgabe Büro? Jüngst wurden in der Schweiz einige spannende neue Office-Bauten fertiggestellt, die es sich genauer anzuschauen lohnt. Im Architekturteil haben wir vier herausragende Beispiele zusammengetragen. Auch wenn die Entwerfer*innen bei jedem architektonisch und räumlich eigene Wege gegangen sind, lassen sich gemeinsame Tendenzen benennen: Der Trend geht weg von gekammerten Grundrissen hin zu offenen Arbeitswelten. Statt die Büros rund um einen Kern aus Erschliessung und Nebenräumen zu organisieren, wurde häufig die Mitte freigeräumt. So stehen nun wortwörtlich soziale Interaktion und die Erholung im Zentrum. Auch die räumliche Etablierung von Hierarchien wurde so gut wie möglich vermieden. Das klingt schön und gut. Aber solange die wöchentlichen 42,5 Arbeitsstunden bei Büroangestellten bis auf die letzte Minute mit Aufgaben vollgepackt sind, wer wird dann die «Spielbereiche für Erwachsene» nutzen? Sind sie am Ende nur ein falsches Versprechen auf einen Arbeitsalltag, in dem es zeitliche Freiräume gibt zum Denken, Reflektieren oder gar Entspannen? Hier mag bereits die nächste Krise vorgedacht sein. Denn sind AIs erst einmal so intelligent, dass sie den Menschen in verschiedenen Dienstleistungsbereichen ersetzen können, wird eine globale Reduktion der Arbeitszeit zwangsläufig wohl die Freiräume bringen, die es ermöglichen, die neuen Begegnungs- und Erholungszonen in den Büros auch zu nutzen.
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