Swiss Arc Mag 2024–6 handelt von Druck und brillanter Architektur
Von Druck und brillanter Architektur
Wer Jahr für Jahr aus Hunderten Schweizer Architekturprojekten die besten herausfiltern möchte, begegnet diversen Arten von Druck: angefangen beim allgegenwärtigen Innovations-, Zeit- und Kostendruck über Verdichtungs- und einen möglichst geringen CO2-Fussabdruck als Zeichen gelebten Umweltbewusstseins bis hin zum Nachdruck, mit dem individuelle, soziale und ökonomische Überzeugungen vertreten werden.
Auch wer dies alles nicht operativ, sondern aus der vermeintlich bequemen zweiten Reihe beobachtet oder bewertet, bleibt nicht verschont: Denn der erste Eindruck eines Bauwerks auf dem Papier oder im Internet in Form von Beschreibungstexten, Fotos und Plänen ist unter Umständen ein ganz anderer, als nach einem tiefer gehenden Studium oder sogar einer Besichtigung vor Ort. Ausgehend von den rekordhaften 381 eingereichten Projekten für unseren Swiss Arc Award 2024 wäre das Urteil zu Beginn, nach der Online-Jurierung, dem Jurytag oder der zweitägigen Reise mit anschliessender Nominierung und Wahl der Preisträger*innen vor und nach jeder Phase wohl anders ausgefallen. Auf der Suche nach den besten Bauwerken der Schweiz stellen wir immer wieder fest, dass nicht allein der erste Eindruck das Wesen guter Architektur fasst. Diese liegt vielmehr begründet in der Bewältigung all jener Anforderungen, die sich aus räumlichen Gegebenheiten, Budget- und Zeitvorgaben oder auch ästhetischen Vorstellungen ergeben. Nur wer sich durch die vielen Schichten und spezifischen Umstände zum Kern einer Bauaufgabe gräbt, erkennt den wahren Wert der gefundenen Antworten und gelangt zu dem, was Jury und Redaktion seit 2012 gemeinsam auszeichnen.
Reflektiert man die innovativen, räumlich und ästhetisch ansprechenden Neu- und Umbauten, die dieses Jahr im Rennen liegen, bewahrheitet sich letztlich das Sprichwort: «Unter Druck entstehen Diamanten». In diesem Sinne stehen die 65 Projekte, die in dieser Ausgabe abgedruckt sind, für das, was langfristig Eindruck macht, was einen geringen ökologischen Abdruck hinterlässt und was die Schweizer Architekturlandschaft ausdrücklich bereichert.
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Wir wünschen eine anregende Lektüre!