Gemeindezentrum Niedergesteln | Wohnen
,
Schweiz
Veröffentlicht am 30. März 2023
VWARCH ARCHITEKTEN dipl. Arch. ETH BSA SIA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023
Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das im 1462 erbaute Lijisch-/Brägihüs war seit 25 Jahren nicht mehr bewohnt, eine Totalsanierung notwendig. Es wurde darauf geachtet, die bestehenden Räumlichkeiten und statischen Strukturen zu belassen. Im Erd- und Obergeschoss entstanden möblierte 2-Zimmerwohnungen.
Ausgangslage
Die Gemeinde Niedergesteln, ein Dorf im Talgrund des Oberwallis, welches sich auf Grund der Geschichte als Ritterdorf bezeichnet, besitzt im alten Dorfkern mehrere zusammenhängende altehrwürdige Gebäude. Diese werden im Gebäudeinventar der kantonalen Denkmalpflege als schützenswertes Kulturdenkmal festgehalten und sollten in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege saniert werden. Die heute nicht mehr bewohnten Räumlichkeiten wollte die Gemeinde in kleine Ferienwohnungen umbauen.
Entwurfsidee
Die gewünschten Ferienwohnungen sollten so gestaltet werden, dass sie bei zu geringer touristischer Nachfrage jederzeit zu dauervermieteten Wohnungen ausgebaut werden können. Die Ferienwohnungen mit je zwei Zimmern sind so konzipiert, dass jedes Zimmer seine eigene Nasszelle hat und zwischen den Zimmern ein gemeinsamer Aufenthaltsraum mit einer Küche liegt. So können die Zimmer auch einzeln vermietet werden. Im Erdgeschoss hat man die bestehende Holzdecke belassen und aufgefrischt, im Obergeschoss wurde diese entfernt und der Raum bis zum Giebel geöffnet, um mehr Raumhöhe zu generieren.
Projektierung
Um den angestrebten Minergie-Standard zu erreichen, wurden die Aussenwände innen gedämmt. Wo die Fassade aus Mauerwerk ist, wurden die Wände mit einem mineralischen Putz versehen, wo es eine Holzfassade hat, wurden die Innenwände mit einem Täfer verkleidet. Jedes Zimmer wird durch eine kontrollierte Lüftung über Einzellüftungsgeräte belüftet. Die bestehenden Blockwände im inneren wurden in ihrer ursprünglichen Form belassen und wo nötig aufgefrischt. Die Böden wurden mit einem geschliffenen Anhydrit ausgeführt. Die Fenster wurden nach den Vorgaben der Denkmalpflege ersetzt und wo nötig mit den geforderten Brandschutzanforderungen ausgestattet. An der Westfassade konnten in Absprache mit der Denkmalpflege für mehr Lichtgewinn zwei fassadenbündige Stufenglasfenster eingebaut werden.